Schon in ihrer Jugend stand für Ursula Mamlok (1923–2016) ein einziges Berufsziel fest: Komponistin – ungeachtet aller Widrigkeiten im Berlin der 1930er-Jahre, das sie mit ihren Eltern in letzter Minute 1939 verließ. In New York begann der Kampf um ihre kompositorische Identität. Nach einer erfolgreichen Laufbahn in den USA wagte die Grande Dame der Neuen Musik 2006 nach dem Tod ihres Mannes Dwight Mamlok den Neuanfang in Berlin.


Neben einem Essay von Wilfried Wang zur Bodenfrage, Stephan Suschkes Vorstellung der neuen Ausstellung zu Erich Wonders Bühnenbildern für Heiner Müller und Gedichten von Meena Kandasamy stehen Dialoge im Zentrum der 17. Ausgabe: Kathrin Röggla spricht mit dem Schriftsteller Mohamed Mbougar Sarr über Sprache und Widerstand, eine Gesprächsrunde diskutiert das Vermächtnis von Paul und Eslanda Robeson, Mark Gergis erzählt im Interview von Kassettenkiosken in Damaskus und seiner Sammlung syrischer Musik. Im Fokus stehen auch die Eröffnung des Roger-Willemsen-Archivs und eine Fotoserie von Ute Mahler und Werner Mahler. Die Carte Blanche geht an den Junge Akademie-Stipendiaten und Bildenden Künstler Sasha Kurmaz.

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Die Korrespondenz zwischen dem Maler Hans Purrmann (1880–1966) und dem Redakteur der Zeitschrift Kunst und Künstler Karl Scheffler (1869–1951) ermöglicht einen einzigartigen Einblick in die Auseinandersetzung zwischen Künstler und Kritiker von den 1920er-Jahren bis zur frühen Nachkriegszeit. Das gemeinsame Verständnis von Kunstentwicklungen bildet die Grundlage der Freundschaft und des Austauschs.


Anlässlich des 100. Geburtstags von Werner Düttmann gibt die Akademie der Künste seine Reden und Schriften heraus, die sich in ihrem Archiv befinden. Der Architekt, Stadtplaner und Akademie-Präsident war ein humorvoller und scharfsinniger Beobachter, reflektiert und visionär: Seine Texte lesen sich wie hochaktuelle, relevante Beiträge zu den Architektur- und Städtebaudebatten, die bis heute geführt werden.


Beiträge von Aleida Assmann und Max Czollek über Erinnerung, Kunst und Archive setzen die „Arbeit am Gedächtnis“ in Heft 16 fort. Um die Themen der von Jeanine Meerapfel gegründeten Europäischen Allianz der Akademien – Freiheit der Kunst und transnationale Solidarität gegen den europaweiten Rechtsruck – kreisen u.a. ein Essay von Radka Denemarková und eine Fotostrecke von Matei Bejenaru. „Leere / Weiß / Stille“ sind die Schlagworte im Schwerpunkt zur Ausstellung „Nothing to see ness“. Außerdem: Joseph Beuys in einer Fotoserie von Michael Ruetz, Bernhard Maaz über den Briefwechsel zwischen Karl Scheffler und Hans Purrmann,  die Carte Blanche für Arila Siegert, u.v.m.

 

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Der Gesangspädagoge, Dirigent und Komponist Martin Rosebery d’Arguto (1890–1942) führte in den 1920er-Jahren einen großen Berliner Arbeiterchor zu musikalischen Höchstleistungen und erhielt dafür allgemeine Anerkennung. 1939 wurde er im KZ Sachsenhausen inhaftiert, wo er einen geheimen jüdischen Chor aufbaute. Seine Spur verliert sich im Oktober 1942 zwischen Dachau und Auschwitz.


Das Ausstellungsmagazin „Arbeit am Gedächtnis – Transforming Archives“ kann über buchladen@adk.de bestellt werden (zzgl. Versand). Mit Texten und Bildern der beteiligten Künstler*innen, ausführlichem Hintergrundmaterial zu den Archiv-Exponaten und Artikeln zur Gedächtnisarbeit und Erinnerungskultur von Aleida Assmann, Christina Baldacci, Sharon Macdonald, Doreen Mende, Nora Sternfeld u.a.

Einen digitalen Rückblick auf Gespräche, Lesungen, Konzerte u. a. Veranstaltungen finden Sie auf der Website unter: https://www.adk.de/de/projekte/2021/gedaechtnis/

 


Der vorliegende Band entstand 2020 anlässlich der Ausstellung „John Heartfield. Fotografie plus Dynamit“ und thematisiert die veränderten Wirk- und Zirkulationsmechanismen montierender Bildpraktiken von der historischen Fotomontage bis zu Fake News. Die theoretischen und künstlerischen Beiträge umkreisen vor allem die Frage der „Wahrheiten“ von Bildern heute und die Möglichkeiten ihrer kritischen (De-)Konstruktion.


Fotostrecken von Sebastian Wells und Maurice Weiss, Beiträge von Jeanine Meerapfel, Kathrin Röggla und der Kriminologin Christine Hentschel, ein Gespräch mit Andres Veiel und Workshopberichte aus einer Unterkunft für Geflüchtete blicken auf die Aktualität von „Pandemie und Gesellschaft“. Zum diesjährigen Akademie-Programmschwerpunkt „Arbeit am Gedächtnis – Transforming Archives“ geht die Carte Blanche an Candice Breitz und es folgen Überlegungen von Siegfried Zielinski, Matthias Sauerbruch, dem Musikperformer Raed Yassin und den Künstler*innen Jim Chuchu und Njoki Ngumi. Das Archiv erkundet literarische Verbindungen zwischen Budapest und Berlin, erinnert an Werner Düttmann und startet „Heinrich Mann DIGITAL“.

 

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Reinhard Hauff wandte sich nach seinem Start in der Fernsehunterhaltung der sozialen Wirklichkeit zu, mit dokumentarischen Arbeiten und Filmen wie Die Verrohung des Franz Blum (1974). Seine größten Erfolge feierte er mit dem Gerichtsdrama Stammheim (1986) sowie dem Musical Linie 1 (1988). Diese erste Monografie über Hauff erscheint als fünfter Band der Schriftenreihe „Fernsehen. Geschichte. Ästhetik.“. Ein ausführliches werkbiografisches Interview wird ergänzt durch Essays von Egon Netenjakob und Rolf Aurich sowie ein Interview mit dem Kameramann Wolfgang-Peter Hassenstein.


Stressing Wachsmann unternimmt den Versuch, Konrad Wachsmanns Leistung für die Architekturgeschichte endlich angemessen einzuschätzen. Es unterzieht die geistigen und materiellen Bedingungen und Umstände des Konstruierens damals und heute einem Vergleich und bietet einen ebenso kritischen wie lebendigen Beitrag zur aktuellen Architekturdebatte.


Brechts letzte Probenarbeit Leben des Galilei mit Ernst Busch ist von Hans Bunge aufgezeichnet worden. Das Hörbuch bringt zwei von gut einhundert Stunden, ausgewählt und kommentiert von Stephan Suschke, sowie ein Feature von Joachim Werner und Stephan Suschke, das den rhythmisch-klanglichen Reiz der Arbeit betont. Zu hören ist lebendige Theaterarbeit an einem höchst aktuellen Stück.


Die Edition erscheint in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung.

Di., 23.2., 19 Uhr | Hörbuchpräsentation
>> Brecht probt Galilei 1955/56

Hörbeispiel: www.speaklow.de


Das Journal der Künste 14 mit einem Schwerpunkt zur JUNGEN AKADEMIE; die Carte Blanche für Péter Nádas; Mark Lammert zu den Folgen von Corona; Hubertus von Amelunxen im Gespräch mit dem Ellen-Auerbach-Preisträger Ferhat Bouda; Annesley Black, Kerstin Hensel, Elena Zieser und Gesine Bey zu ON MY WAY – GESCHICHTEN AUS EUROPA; Rainer Esser (DIE ZEIT) im Gespräch mit OSTKREUZ – Agentur der Fotografen zur Ausstellung KONTINENT. Aus dem Archiv: der Theaterregisseur Stephan Suschke zu „Brecht probt Galilei“; u.v.m.


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Mais ist Wurst am Stiel! Die Plakatkunst der DDR verbindet schmissige Slogans mit eindrucksvollem Grafikdesign und einer Prise Politik. Zwölf originelle Motive der 1950er- und 1960er-Jahre aus der Plakatsammlung der Akademie der Künste begleiten Sie durch 2021. Geworben wird für vollwertige Ernährung, Ausgleichsgymnastik, Sicherheit im Straßenverkehr und den Einkauf bei HO oder Konsum.


Das Journal der Künste 13 mit folgenden Beiträgen: Wolfgang Kaleck, Eva Horn, A. L. Kennedy, Kathrin Röggla, Anh-Linh Ngo, Adrienne Goehler zu Kritik und Krise in Zeiten der Pandemie. Oliver Sturm, Paul Plamper und Jochen Meißner mit Beiträgen zum100. Geburtstag des Rundfunks und dem Hörspiel der Gegenwart. Die Fotografin Johanna-Maria Fritz im Interview zu ihrer Arbeit über Magie und Hexen in der Roma-Community Rumäniens im Rahmen der Ausstellung „Kontinent – Auf der Suche nach Europa“ (2.10.20–10.01.2021). Der iranische Filmemacher Farhad Delaram über die iranische Filmszene, Zensur und seinen eigenen Ansatz und Umgang damit. Neues aus dem Archiv bringen Beiträge über Max Eitingon und Arnold Zweig, die Geschichte eines ungewöhnlichen Comebacks uvm.


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Geboren in Warschau im Jahr 1909, wurde Ignace Strasfogel bereits als 13-Jähriger in die Berliner Hochschule für Musik aufgenommen und besuchte sowohl die Kompositionsklasse Franz Schrekers als auch die Klavierklasse von Leonid Kreutzer. Mit seiner Zweiten Klaviersonate gewann er 1926 den Mendelssohn-Staatspreis für Komposition. Er war Begleiter der Geiger Joseph Szigeti und Carl Flesch sowie des Sängers Lauritz Melchior, schrieb Bühnenmusiken für Max Reinhardt und assistierte dem Dirigenten Leo Blech an der Staatsoper Unter den Linden. 1933 emigrierte Strasfogel in die Vereinigten Staaten und ließ sich in New York nieder, wo er unter Arturo Toscanini Pianist der New Yorker Philharmoniker wurde. Später wirkte Strasfogel als Korrepetitor und Kapellmeister an der Metropolitan Opera. Erst in seinen letzten Lebensjahren begann Strasfogel wieder zu komponieren. Junge deutsche Musiker wurden auf ihn aufmerksam und begannen, seine Musik aufzuführen, die bald ein bewunderndes Publikum gewann. Sein Archiv wird seit 1998 von der Akademie der Künste in Berlin betreut.


John Heartfields (1891–1968) politische Fotomontagen und collagierte Buchumschläge, die ihre Herkunft in der Berliner Dada-Szene haben und sich bildgewaltig und mit pointiertem Humor gegen Krieg und Faschismus einsetzen, sind noch heute von großer Brisanz. Sie werden – ebenso wie seine Trickfilme und seine Theaterarbeit – im Kontext von Kunstwerken, Archivalien und Arbeitsmaterialien besprochen, ergänzt um Statements zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler.


Das im Archiv der Akademie der Künste überlieferte Adressbuch des Fotomonteurs, Grafikers und Bühnenbildners John Heartfield benutzte dieser seit seiner Rückkehr aus dem Londoner Exil in die DDR. Zu vielen Einträgen finden sich noch unveröffentlichte Korrespondenzen und Fotografien, die eine profunde Kommentierung ermöglichen. Auszüge aus dem Adressbuch werden um biografische Anmerkungen, Anekdoten und Briefzitate von etwa 120 Adressaten erweitert.


Das Journal der Künste 12 mit folgenden Beiträgen: Aleida Assmann zur Bedeutung des Körpergedächtnisses, Enis Maci mit Fackelmarsch mit Blob, oder: Wir und andere Phantome; Volker Braun, Klaus Wolfram und Katharina Warda über eine Gesellschaft dreißig Jahre nach dem Mauerfall. Tim Rieniets, Matthias Sauerbruch und Jörn Walter zur Ausstellung „Urbainable–stadthaltig“ über die Rolle der Stadt und ihrer Architektur in Zeiten neuer Herausforderungen. Neues aus dem Archiv bringen Beiträge über den Ausnahmekünstler Christoph Schlingensief, die Exilschriftstellerin Hedda Zinner, die Akademie-Ausstellungen 1786–1943 u. v. m.

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Leseproben


Die Publikation zu den Wohnhochhäusern „Romeo“ und „Julia“ von Hans Scharoun geht den Diskussionssträngen der Wohnbauforschung nach, auf die Scharoun zurückgriff. Seine Entwurfsarbeit macht das sich erweiternde Wissen um den Wohnungsgrundriss sichtbar. Neben der umfangreichen Plandokumentation zeigen zeitgenössische Fotografien von Georg Aerni das expressive Erscheinungsbild der Bauten.


Das Journal der Künste 11 mit folgenden Beiträgen:
Gedanken zu einer europäischen Allianz der Akademien von Jeanine Meerapfel; Carte Blanche für Doris Dörrie; Kathrin Röggla mit Spaltpilz über Zensur und Verfolgung in der Kunst; Heidi Specker über Helga Paris sowie Beiträge von Ramy Al-Asheq und Cemile Sahin aus der JUNGEN AKADEMIE. Aus dem Archiv: Präzision und Pathos – Zur Neuausgabe der Sonate pour piano von Jean Barraqué; ein Brief von Theodor Fontane an Carl Hauptmann als Fundstück; u. v. m.

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Das 20. Jahrhundert ist das Jahrhundert des Tanzes. Unter dieser zugespitzten These werden Aufbrüche, Emanzipationsbewegungen und ästhetische Transformationen des modernen und zeitgenössischen Tanzes in 100 Fotografien und Selbstaussagen von Tänzerinnen, Tänzern, Choreografinnen und Choreografen von Isadora Duncan über Mary Wigman, Merce Cunningham und Pina Bausch bis zu Anne Teresa De Keersmaeker und Xavier Le Roy u. a. zusammengetragen. Mit begleitenden Essays von Gabriele Brandstetter, Franz-Anton Cramer, Johannes Odenthal und Madeline Ritter.


Das Journal der Künste 10 mit folgenden Themenschwerpunkten: Zwischen Kunst und Politik – Das Haus am Pariser Platz, Zur Aktualität des Tanzerbes – Von Mary Wigman bis Johann Kresnik sowie die Vorstellung der diesjährigen Stipendiatinnen und Stipendiaten der JUNGEN AKADEMIE, u.v.m.

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Die Fernsehfilme von Karl Fruchtmann gehen den Grundthemen Unterdrückung, Ausgrenzung und Gewalt des Menschen gegen seine Mitmenschen nach. Sie sind wesentlich beeinflusst durch Fruchtmanns Erfahrung in nationalsozialistischen Konzentrationslagern und Zeugnisse eines lebenslangen Kampfes gegen das Vergessen der Shoah.
Mit DVD Kaddisch nach einem Lebenden


Das Triadische Ballett von Oskar Schlemmer ist eines der eigenartigsten Bühnenwerke des 20. Jahrhunderts. Die Werkdokumentation beschreibt die Entwicklung der Kostüme von der Uraufführung 1922 über die Rekonstruktion durch den Tänzer und Choreografen Gerhard Bohner 1977 bis zu ihrem Auftritt im triadischen Raum der Gegenwart. Eine hundertjährige Geschichte, die trotz historischer Hindernisse zu einem außergewöhnlichen Erfolg führte.


Das Journal der Künste 9 mit folgenden Beiträgen: Carte Blanche für Klaus Staeck, Einblicke in The Walk von Jochen Gerz, Durs Grünbein und Matthias Weichelt im Gespräch zum 70-jährigen Jubiläum von Sinn und Form, Wilfried Wang über den Mythos Bauhaus, das Hörspielmanuskript Der Rechtsruck von Georg Seeßlen, Wolfgang Kaleck über (Post-)Koloniales Unrecht und juristische Interventionen. Aus dem Archiv: als Neuerwerbung die Ehrenmitgliedsurkunde für Otto von Bismarck, Hanns-Eisler-Partituren als Fundstücke u. v. m.

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Das Archiv ist für viele ein unbekannter, wenn nicht rätselhafter Ort. Häufig verwendete Metaphern wie Schatzkammer, Labyrinth oder kulturelles Gedächtnis sind Indizien dafür. Ein Sonderheft des Journals der Künste stellt das Archiv der Akademie der Künste vor. Mitglieder, Forschende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzählen Geschichten von Dokumenten und Sammlungsstücken und machen so Archivarbeit transparent. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage: Was bleibt – vom Werk, vom Künstler, im Archiv?

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Mit Material aus internationalen Archiven dokumentiert der Autor, was der "ganz normale" Bürger getan, gebilligt und gesehen hat. Die Bilder und Augenzeugenberichte offenbaren eine weitgehende Komplizenschaft von Tätern und Mitläufern: hier die Zerstörungswut und triumphierende Häme des entfesselten Mobs, dort die feige Neugier der Zuschauer. Das Buch zeigt unmissverständlich, wie der 9. November 1938 den Probelauf und Anfangspunkt des Holocaust bildete – unter aller Augen.


Auszüge aus den unveröffentlichten Tagebüchern beleuchten das künstlerische Selbstverständnis und die persönlichen Gedanken des jungen Wieland Förster von seiner Zeit als Meisterschüler bis zur Mitgliedschaft in der Akademie der Künste der DDR. Ein Dokument des aufrechten Gangs in schwierigen Zeiten. Ergänzt werden die Auszüge durch ein Gespräch mit dem Künstler, einen Essay von Hannes Schwenger und einen Beitrag von Michael Krejsa zum Wieland-Förster-Archiv.


Eduard Erdmann (1896–1958) machte sich Anfang der 1920er Jahre einen Namen als Pianist und Komponist. Seinem kompositorischen Werk, seiner Persönlichkeit und seinen Kontakten zu Künstlern aus dem Berlin der 1920er Jahre wie Ernst Krenek und Hans Jürgen von der Wense ist der vorliegende Band gewidmet. Eine Edition des Briefwechsels mit Artur Schnabel sowie Beiträge über Erdmanns Verbindung zu Riga runden das Bild des Künstlers ab.


Das Journal der Künste 7 mit Beiträgen von: Moshe Zimmermann, Micha Ullman und Matthias Flügge, Francis Kéré, Mathias Greffrath, Kathrin Röggla, Michael Ruetz, Christian Bommarius, László F. Földényi, Karin Sander, Eran Schaerf, Helmut Draxler, Christina Weiss u.a.

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Die "Deutsche Gesellschaft für Ton und Bild" wurde 1929 zur Förderung des Kulturfilms gegründet. Ende der 1950er Jahre veränderte sich der Charakter der Degeto vollständig, als die ARD sie zum zentralen Instrument bei der Filmbeschaffung für ihr Fernsehprogramm machte. Rolf Aurich, Autor und Redakteur am Filmmuseum Berlin, erzählt von den ersten drei Jahrzehnten der Degeto-Geschichte.


Das Journal der Künste 6 mit einer Reihe künstlerischer Beiträge: eine Fotoserie zu Silvia Bovenschen, eine Carte Blanche von Monika Rinck, die Fortsetzung des experimentellen Dialogs zwischen Kathrin Röggla und Manos Tsangaris, die Geschichte einer Flucht, geschrieben von Senthuran Varatharajah, ein Aufenthalt in Berlin von Fiston Mwanza Mujila, akustische Poesie, intuitive Kultur des Hörens und ein Beitrag über Heinrich Mann und die Akademie aus dem Archiv, u. v. m.

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Das Journal der Künste 5 erscheint jetzt zweisprachig. Es gibt einen Ausblick auf zukünftige Programmschwerpunkte und die Arbeit des Archivs im Frühjahr 2018. Mit Beiträgen über herausragende Erwerbungen des Archivs (Berliner Ensemble, Volksbühne) und zu den Projekten "Underground und Improvisation", "Abfallprodukte der Liebe" sowie dem sektionsübergreifenden Forschungsprojekt "Wo kommen wir hin", dem Vortrag Dieses Europa, das ich in mir trage (Cette Europe qui est en moi) von Alain Mabanckou sowie der Lecture zur Valeska-Gert-Gastprofessur von Lia Rodrigues u. v. m.

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Anneliese Landau (1903–1991), die als junge Musikwissenschaftlerin am Beginn einer hoffnungsvollen Karriere stand, blieben ab 1933 als Wirkungskreis nur der Jüdische Kulturbund und Musikvorträge. 1940 in die USA emigriert, fand sie bald darauf in Los Angeles eine neue Heimat und arbeitete als Musikdirektorin der Jewish Centers Association. Erstmals wird nun ihre Autobiografie zusammen mit Auszügen aus Briefen ihrer in Berlin verbliebenen Eltern sowie Landaus Korrespondenz mit Komponisten veröffentlicht.


Im November 2015 verstarb der Regisseur, Intendant und Schriftsteller Luc Bondy im Alter von 67 Jahren in Paris. Das Buch zeigt die Fülle und Vielfalt seines Werks – die internationale Theaterlaufbahn im Spiegel seiner Wegbegleiter sowie die Introspektionen eines Schriftstellers und das schöpferische Chaos, aus dem seine Inszenierungen hervorgingen.

Bei Interesse an einem Rezensionsexemplar, wenden Sie sich bitte an den Alexander Verlag Berlin.


Im Sonderheft 2017 werden alle Mitglieder der Akademie vorgestellt. Die Präsidentin Jeanine Meerapfel wendet sich zudem an die Künstlersozietät mit der Frage, was die Aufgabe der Künste im 21. Jahrhundert sei. Die Antworten spiegeln die Vielfalt der Akademie der Künste in all ihren Farben und Nuancen wieder. Auf 130 Seiten entsteht auf diese Weise ein Panorama dessen, was die Akademie eigentlich ausmacht: ihre Mitglieder.

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Die Kommunikation der berühmten Svendborger Schachpartner erinnert an das königliche Spiel: Ermattungstaktik, Überraschungsangriff, Rückzug, strategische Partnerschaft, Matt – und neue Partie. Aufsätze und künstlerische Kommentare in diesem Buch werfen Schlaglichter auf eine außergewöhnliche Konstellation. Benjamin und Brecht erscheinen als Zeitgenossen des Jahrhunderts der Extreme. Sie entwerfen Modelle der Kunst und der Kunstbetrachtung, der Politik, des Denkens und des Lebens, mal "versuchsweise extrem", mal spielerisch. Mit Texten von Minou Arjomand, Zoe Beloff, Broomberg & Chanarin, Durs Grünbein, Barbara Hahn, Alexander Kluge, Mark Lammert, Bernd-Peter Lange, Burkhardt Lindner, Thomas Martin, Ursula Marx, Frank-M. Raddatz, Jan Philipp Reemtsma, Kristin Schulz, Marcus Steinweg, Steffen Thiemann, B. K. Tragelehn, Edmund de Waal und Erdmut Wizisla.

Bei Interesse an einem Rezensionsexemplar melden Sie sich bitte hier:
Suhrkamp Verlag, Presseabteilung, Gerrit ter Horst, Tel: 030-740744-298, terhorst@suhrkamp.de


Im Herbst 1933 wollten Benjamin und Brecht einen Kriminalroman schreiben. Steffen Thiemann hat den von Brecht fixierten Plot in Holz geschnitten und Einfälle Benjamins als Fußnoten gesetzt. Die Geschichte einer Erpressung mit tödlichem Ausgang. Mit Texten von Steffen Thiemann und Erdmut Wizisla.

Im FAZ-Blog schreibt Andreas Platthaus ... 


Band 3 der Notizbuchausgabe publiziert erstmals authentisch vier Notizbücher aus dem Jahr 1921. Im Zentrum steht Brechts drittes großes Theaterstück Im Dickicht, daneben finden sich zahlreiche unbekannte Entwürfe, Notizen über Lektüren oder private Querelen. Die Herausgeber erschließen Brechts Eintragungen in einem ausführlichen Stellenkommentar und eröffnen neue Erkenntnisse zu Werk und Biografie.


Mit Gedanken zur Literatur und zum Schreiben eröffnet Katja Lange-Müller die dritte Ausgabe des Journals der Künste, gefolgt von Jutta Brückners Einsatz gegen den "unconscious bias". Mit Beiträgen von Nikita Dhawan und aus den Archiven der Akademie wird der Themenschwerpunkt Kolonialismus vorbereitet. Christina Kubisch steuert eine künstlerische Analyse des Schweigens bei, während Annett Busch und Tobias Hering in die Ausstellung zu Danièle Huillet und Jean-Marie Straub einführen. Jeanine Meerapfel spricht mit dem Geschäftsführer der ZEIT-Verlagsgruppe Rainer Esser, u. v. m.

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Werner Grünzweig, der seit 2001 zahlreiche Bücher über Artur Schnabel (1882–1951) publizierte, legt mit diesem Band die erste Biografie Schnabels in deutscher Sprache vor. Schnabel wird darin als Interpret, Komponist und Theoretiker gewürdigt. Schnabels Konzerttätigkeit, Schallplatten, Editionen und Vorträge veränderten unser Konzertleben bis auf den heutigen Tag.


Seit Beginn 2017 erscheint viermal im Jahr das neue Journal der Künste. Das kostenfreie Magazin informiert über die zentralen Akademie-Veranstaltungen, veröffentlicht kulturpolitische Beiträge, stellt die geplanten Projekte vor, zeigt neue Fundstücke aus den Archiven: die Akademie der Künste als künstlerischer und kulturpolitischer Denkraum. Ausgabe 2/17 mit Beiträgen von Chantal Mouffe, Emin Alper, Gerhard Pfennig, Kathrin Röggla, Mark Lammert und anderen.

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Das Journal der Künste wirft einen Blick auf das, was in der Akademie der Künste gerade entsteht. Es zeigt, wie vielfältig die ästhetischen Sichtweisen, Zugänge, Produktionsformen sind, aus dem Archiv der Akademie wie aus den Sektionen, auf der Ebene der Akademie-Mitglieder wie im Austausch mit unseren Gästen und Besuchern. In einem umfangreichen redaktionellen Teil finden Essays und Vorträge ihren Raum neben künstlerischen Interventionen, Kommentaren und kulturpolitischen Debatten. In festen Rubriken wie "Neues aus dem Archiv", "Fundstücke" oder "Carte blanche" für Mitglieder der Akademie öffnen wir den Blick auf unsere Arbeit auch jenseits der öffentlichen Programmarbeit.

Leseproben aus der ersten Ausgabe:
A. L. Kennedy über Europa nach dem Brexit – und vor Trump (PDF)
Wolfgang Kaleck über die Notwendigkeit, bei Menschenrechtsprozessen die Öffentlichkeit zu suchen (PDF)
Ein großer Unbekannter – Werner Durth über Otto Bartning, Architekt einer sozialen Moderne (PDF)


Mit dieser opulenten Publikation erscheint das erste Überblickswerk über alle im Baukunstarchiv der Akademie der Künste bewahrten Archive und Sammlungen. Neben einführenden Texten von Jeanine Meerapfel, Werner Heegewaldt und Eva-Maria Barkhofen werden die Einzelbestände, deren Überlieferung bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht, mit Biografien der Urheber und zahlreichen Abbildungen umfassend vorgestellt.

Bei Interesse an einem Rezensionsexemplar melden Sie sich bitte hier:
gisela graf communications, Gisela Graf, Tel: 0761 791 99 09, contact@gisela-graf.com


Als Regisseur prägte Peter Beauvais das westdeutsche Fernsehen über fast drei Jahrzehnte. In biografischen und analytischen Einzelbeiträgen verdeutlichen Rolf Aurich, Julia Glänzel, Wolfgang Jacobsen und Nicky Rittmeyer, dass Beauvais in all seinen Arbeiten für Schauspiel, Oper, Hörfunk, Film und Fernsehen ein Konzept der radikalen thematischen und stilistischen Vielfalt verfolgte.


Zur Ausstellung mit Werken von Akademie-Mitgliedern in den Kunstsammlungen Chemnitz erscheint ein Katalogbuch mit Texten zur Geschichte der Akademie der Künste und ihres Archivs sowie zum Wirkungsfeld der sechs künstlerischen Sektionen mit Essays von Hans Gerhard Hannesen, Anke Hervol, Angela Lammert, Charlotte Schubert u. a. sowie Grußworten von Jeanine Meerapfel, Klaus Staeck und einem Vorwort von Ingrid Mössinger.


Werner Stötzer (1931–2010) gehört zu den bedeutendsten Bildhauern Deutschlands. Seine Werke sind von einem tiefen Verantwortungsgefühl für den Menschen geprägt. Zugleich war Stötzer ein prägnanter Erzähler, dessen berührende Texte sein bildhauerisches und zeichnerisches Werk ergänzen. Die hier zumeist erstmals veröffentlichten Aufzeichnungen, Briefe und Anekdoten geben einen Einblick in seine Gedankenwelt und spiegeln auch ein Stück Zeitgeschichte. Kollegen, Freunde und Akademie-Mitglieder haben für das "akademiefenster" Erinnerungen und Texte geschrieben. Zeichnungen, Dokumente und Fotografien ergänzen das Material, das der Bildhauer noch zu Lebzeiten dem Archiv der Akademie schenkte.


Die Publikation dokumentiert in einer Collage aus Fotografien und Texten, Selbstzeugnissen und Dokumenten, die überwiegend aus den Archiven der Akademie der Künste stammen, die gemeinsamen Theaterarbeiten von B. K. Tragelehn und Heiner Müller. Zugleich ist sie Zeugnis einer nicht nur künstlerischen Freundschaft der beiden Theatermänner. Sie erscheint zum 80. Geburtstag des Regisseurs, Dichters und Übersetzers B. K. Tragelehn, der sein Archiv 2013 der Akademie der Künste übergab. Mit einem Werkverzeichnis.


Die Malerin und Grafikerin Alice Lex-Nerlinger gehörte zur kunstlerisch-politischen Avantgarde der Weimarer Republik. Berühmt geworden ist sie mit dem Bild „§218“ (1931), einer Kritik am damaligen Abtreibungsverbot. Unter dem Einfluss des „Sturm“-Kreises eignete sie sich moderne Kunsttechniken wie Fotografie, Montage und Fotogramm an. Das Katalogbuch zur Ausstellung im Verborgenen Museum enthält zahlreiche Dokumente und Abbildungen aus dem Nachlass der Künstlerin, der sich im Archiv und in der Kunstsammlung der Akademie der Künste befindet.


Doté d’un humour décapant, l’illustre pianiste américain d’origine autrichienne fut un témoin attentif de son temps ainsi qu’un exceptionnel pédagogue. Toutes ces particularités se retrouvent dans le présent texte, rassemblant les douze conférences données par Schnabel à l’université de Chicago en 1945. Cette espèce d’autobiographie constitue un régal pour les mélomanes et les musiciens autant que pour les lecteurs fascinés par l’histoire contemporaine. Elle est aussi un document de premier ordre sur la vie culturelle en Europe centrale et aux États-Unis avant, pendant et après la Seconde Guerre mondiale.
Notes de Philippe Olivier et Werner Grünzweig, Postface de Werner Grünzweig


Die West-Berliner Akademie der Künste war ein wichtiger Treffpunkt der Künstler: Architekten, Maler, Schauspieler, Musiker und Schriftsteller trafen sich hier bei den Mitgliederversammlungen, die Karin Gaa von 1974 bis 1990 in Fotografien festhielt und die einen bisher unbekannten Einblick in diese West-Berliner Institution ermöglichen. Wichtiger als der offizielle Anlass waren dabei die privaten Gespräche: Bernhard Minetti sprach mit Joseph Beuys, Günter Grass lachte mit Peter Weiss, Uwe Johnson mit Sarah Kirsch.


Der Maler Hubertus Giebe (Jg. 1953) zählt zu den wichtigsten literarisch, philosophisch und politisch interessierten Künstlern der jüngeren deutschen Nachkriegsgeneration. Die in dieser Publikation erstmals veröffentlichten Aufzeichnungen und Briefe geben einen Einblick in seine Tagebücher und Korrespondenzen zwischen 1975 und 2005, die er vor drei Jahren dem Archiv der Akademie übergeben hat. Sie bezeugen seine kritische Auseinandersetzung mit künstlerischen, politischen und sozialen Sachverhalten in Bild und Wort. Zu seinen Partnern im Gedankenaustausch zählen bildende Künstler wie Johannes Heisig, Ralf Kerbach, Wolfgang Smy und Strawalde ebenso wie die Schriftsteller Günter Grass, Dieter Hoffmann, Eva und Erwin Strittmatter sowie die Publizisten Eduard Beaucamp und Erhard Frommhold. Die Publikation enthält Texte von Karin Thomas, Eckhart Gillen und Michael Krejsa.


„Das Bild des Theaters, wie es Maria Steinfeldt in vier Jahrzehnten in Berlin-Mitte, manchmal auch andernorts, in vielerlei Gestalt festgehalten hat – wo ist es, außer in diesem Buch und in Zeitschriften und Büchern jener Zeit, zu finden?“, fragt Friedrich Dieckmann in seinem Essay über die „Festhaltende Genauigkeit“ in der Theaterfotografie der Maria Steinfeldt. Als Absolventin der Hochschule für Graphik und Buchkunst in Leipzig machte sie die Ideen Brechts zur Maxime ihrer Arbeit und dokumentierte an der Seite der Künstler Inszenierungen am Berliner Ensemble, aber auch an vielen anderen Theatern und Opernhäusern.
Mit einem Vorwort von Friedrich Dieckmann und einem Gespräch mit Maria Steinfeldt.


Arila Siegerts Künstlerbiografie ist so ungewöhnlich wie exemplarisch: Sie war Palucca-Schülerin, 1. Solotänzerin an der Semperoper Dresden – sie führte die Dresdner Ausdruckstanztradition fort und gründete 1985 ein modernes Tanztheater mit eigenen Soloprogrammen –, kreierte Choreografien an der Komischen Oper Berlin, in Leipzig und Dresden, leitete das Tanztheater am Landestheater Dessau und wurde als Expertin für die Bauhausbühne berufen. Mit ihrer Macbeth-Inszenierung 1998 in Ulm startete sie als Opernregisseurin und „erregte bundesweites Aufsehen“, wie Alexander Kluge feststellte.Das Buch dokumentiert die Lebens- und Arbeitsstationen von Arila Siegert anhand neuer Texte der Wissenschaftler und Künstlerkollegen Claudia Eder, Wolfgang Engel, Jens Richard Giersdorf, Peter Jarchow, Alexander Kluge, Georg-Friedrich Kühn, Helge Leiberg, Gerd Rienäcker, Hans Dieter Schaal, Dirk Scheper, Tom Schilling, Marie-Luise Strandt, Eva Winkler, erstmals veröffentlichter Briefe ihrer Lehrerinnen Palucca und Nina Ulanowa, von Tagebüchern und Gesprächen. Die Faszination dieser Biografie ergibt sich vor allem aus der Stringenz, mit der Arila Siegert ihr künstlerisches Vokabular über die Zeiten hinweg aufbaute und erweiterte – ein Prozess, der bis heute nicht abgeschlossen ist. Ein Bildessay von Jim Rakete über ihren Tanz zum Boléro von Ravel 2010, viele Bühnenfotos und ein detailliertes Werkverzeichnis ergänzen die Texte auf vielfältige Weise.


Das Buch geht den vielfältigen Verflechtungen von Zimmermanns musikalischer Gedankenwelt nach, in detaillierter Analyse wie in der Darstellung übergreifender Zusammenhänge.
Mit einem Inventar der Musikalien im Walter-Zimmermann-Archiv


Wegbegleiter von Gert Voss erinnern sich, von ganz unterschiedlichen beruflichen Perspektiven geleitet, an Aufführungen und Rollen des Schauspielers. Es sind Maler und Schriftsteller, Bühnenbildner und Übersetzer, Dramaturgen und Politiker, allesamt Theaterliebhaber. Daraus entsteht eine Geschichte der Beziehungen zu Stücken, zu Rollen, zu Autoren, zu Zeitereignissen und vor allem zum Spielen. Zugleich zeichnet die Publikation in großformatigen Fotografien, anhand von ausgewählten Rezensionen und Dokumenten das Theaterleben von Gert Voss von 1966 bis 2014 nach und geht in einem Exkurs auf alle seine Shakespeare-Rollen ein. Mit Beiträgen von Peter von Becker, Hermann Beil, Luc Bondy, Hans-Jörg Clement, Bruno Ganz, André Heller, Karl-Ernst Herrmann, Hans-Peter Litscher, Thomas Ostermeier, Elisabeth Plessen, Harald Schmidt, George Tabori, Jan Peter Tripp, Peter Turrini, Klaus Völker u.a. Fotografien von Oliver Herrmann, Georg Soulek, Ruth Walz u.a.


Mit dieser Publikation zur Ausstellung in der Akademie der Künste wird das Werk der bekannten Fotografin Gisèle Freund (1908–2000) neu und anders als gewohnt betrachtet. Bislang folgte die Rezeption der farbigen Schriftstellerporträts (Samuel Beckett, James Joyce, André Malraux, Victoria Ocampo, Virginia Woolf, und andere) einem von der Fotografin vorgegebenen Kanon, dies belegen Gabriele Kostas und Lorraine Audric in ihren Buchbeiträgen erstmals an Hand von Quellenmaterialien. Janos Frecot stellt das Werk von Gisèle Freund in den Kontext der Fotografie ihrer Zeit und findet angesichts vieler bislang wenig beachteter Bilder zu einer neuen Perspektive auf die Arbeiten: Sieht man die Porträts im Zusammenspiel mit den Reportagen, die sich dem Lebensumfeld der Porträtierten zuwenden, lässt sich ein kulturhistorisch interessantes Werk entdecken. Enno Kaufhold untersucht die Richtungen der Rezeption des Werks in Deutschland. Hans Joachim Neyer und Irene Neyer-Schoop geben ein lebendiges Bild der Fotografin, die sie 1990 kennengelernt haben. Erstmals werden in Publikation und Ausstellung alle Porträts, die die Fotografin von Walter Benjamin machte, neben der Dokumentation ihrer freundschaftlichen Verbindung und einer vollständigen Veröffentlichung ihrer Korrespondenz aus den Beständen des Walter Benjamin Archivs der Akademie auf Deutsch und Französisch vorgestellt. Zudem sind die berühmten Farbfotografien in einer nie gesehenen Farbigkeit präsentiert, die das Ergebnis eines Digitalisierungsprojekts der RMN Paris (Réunion des musées nationaux) ist.


Ausgezeichnet mit dem Deutschen Musikeditionspreis
"Best Edition 2015" in der Kategorie Wissenschaft

Mit dem Werkverzeichnis des Komponisten Bernd Alois Zimmermann (1918–1970) von Heribert Henrich veröffentlichen Schott Music und die Akademie der Künste das erste umfassende, nach historisch-kritischen Methoden erarbeitete Werkverzeichnis eines Komponisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Rund 350 erhaltene, verschollene, unvollendete und fragmentarische Werke sind in dem umfangreichen Band verzeichnet. Neben der Darlegung musikalischer Quellen umfassen die Werkeinträge auch Erstveröffentlichungen von Zimmermanns Briefen, Notizen und Kalendereinträgen mit allen für das jeweilige Werk relevanten Stellen. Das Werkverzeichnis enthält 24 farbige Abbildungen von Autographen. Es ist Teil der wissenschaftlichen Erschließung des Bernd-Alois-Zimmermann-Archivs der Akademie der Künste und basiert auf Vorarbeiten des verstorbenen Zimmermann-Forschers Klaus Ebbeke.


Der Katalog stellt eine Auswahl künstlerischer Postsendungen in Wort und Bild vor. Kurze Essays erläutern Entstehungshintergründe, Text-Bild-Bezüge und Adressatenbeziehungen der bebilderten Liebesbotschaften, visuellen Gedichte und Bildgeschichten, der Solidaritätsadressen und politischen Statements, der Entwürfe für Künstlerpostkarten und der vielgestaltigen Mail-Art-Massensendungen. Das ästhetische Spektrum reicht von spätromantisch, Dada, expressionistisch, Fluxus, Konzept-Kunst bis postmodern, von spielerisch-dilettantisch bis künstlerisch herausragend. Informationen über die Künstler-Autoren sowie ein Ausstellungsverzeichnis runden den Katalog ab.


"Der Bühnenboden ist ein Zauberort", hat Peter Zadek einmal gesagt. Im Lauf seines langen Theaterlebens haben viele Künstler diesen Ort für Peter Zadek immer wieder geschaffen, da seine Neugier auf neue Räume, die ihm wie Wohnungen waren, nicht versiegte. In diesem Buch äußern sich die Bühnenbildner im Gespräch mit Elisabeth Plessen über ihre Zusammenarbeit mit Peter Zadek, die Entstehung einzelner Bilder, die Intensität des gesteigerten Lebens im kreativen Prozess: Wilfried Minks, Götz Loepelmann, Peter Pabst, Daniel Spoerri, Johannes Grützke, Anna Badora stellvertretend für Horst Sagert, Rouben Ter-Arutunian, Karl Kneidl und die Lightdesigner André Diot und Susanne Auffermann. Ihren Äußerungen sind Selbstzeugnisse des Regisseurs gegenübergestellt. Fünfzig Jahre deutscher, europäischer Theatergeschichte passieren in Wort und Bild Revue.


Der 1942 in Potsdam geborene Grafiker Manfred Butzmann reflektiert in seinen Tagebuchaufzeichnungen und Erinnerungen persönliche und historische Ereignisse der Jahre 1989 und 1990 und geht dabei der Frage nach, was Kunst und Bürgerengagement in Zeiten gesellschaftlichen Wandels bewirken können. Die an das Archiv der Akademie der Künste, Berlin, übergebenen Tagebücher werden in Auszügen erstmals im Rahmen der Heimatkunde-Reihe des Künstlers vorgestellt.


Die Publikation präsentiert eine Auswahl von Ölgemälden und Pastellen Otto Nagels aus dem Besitz der Kunstsammlung der Akademie, die mit Mitteln der Ernst von Siemens Kunststiftung restauriert wurden. Ausstellung (Schloss Biesdorf, 20. Mai bis 1. Juli 2012) und Katalog spannen den Bogen von der Weimarer Republik bis zu den letzten Lebensjahren des Künstlers in Berlin-Biesdorf. Kunsthistorische Essays konzentrieren sich auf das Schaffen von Otto Nagel in zwei wichtigen Werkperioden, die bisher kaum eingehender betrachtet wurden: die NS-Zeit und die Zeit in der DDR.


Ob Schurke, Dandy oder Patriarch – Mario Adorf ist in vielen Rollen zu Hause. Weit über zweihundert davon hat er gespielt in internationalen Produktionen, im Neuen Deutschen Film, in Fernsehmehrteilern. Die Publikation zur Ausstellung verdeutlicht Adorfs Entwicklung und zeigt einen Querschnitt seiner Rollen, mit zahlreichen Fotos und Dokumenten. Einführend schreibt Moritz Rinke über den Weltschauspieler Adorf und seine Lust am Widersprüchlichen.


5000 Architekturzeichnungen und Lichtpausen von Hans Scharoun (1893–1972) aus dem Baukunstarchiv der Akademie wurden materialtechnologisch untersucht, konserviert und digitalisiert. Das Fachbuch stellt die Ergebnisse, die angewandten neuen Methoden und Techniken vor, die darüber hinaus auf einer beiliegenden Video-DVD dokumentiert sind.  Das Konvolut umfasst Pläne zu 144 bedeutenden Bauprojekten Scharouns wie zum Beispiel der Philharmonie in Berlin.
Konzeptionelle Schwerpunkte waren die Minimierung der Eingriffe an den durch Lagerung und Nutzung geschädigten Plänen sowie die Entwicklung eines effizienten Systems für die Neulagerung. Insbesondere die Methoden zur Planlegung der gerollten großformatigen Papiere und zur Sicherung von Einrissen im Transparentpapier wurden an die technologische Besonderheit von Architekturplänen angepasst.
Im Hans-Scharoun-Archiv befinden sich vor allem Diazotypien, aber auch Eisengallus-Kopien, Lichtpausdrucke und Silbergelatine-Kontaktkopien. Geschichte, Technik, verwandte Verfahren und charakteristische Erkennungsmerkmale werden beschrieben und anhand von makro- und mikroskopischen Abbildungen erläutert. Die dem Buch beiliegende Bildtafel gibt die Dokumentation komprimiert wieder und dient dem Erkennen von Lichtpausverfahren direkt am Objekt.
Gefördert im Rahmen des KUR-Programms der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder


With contributions by Paul Griffiths and Werner Grünzweig and a autobiographical essay by Alexander Goehr
Catalogue of the music manuscripts in the Alexander Goehr Archive


Ausstellung und Katalogbuch, die in einer Kooperation des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand in Berlin e.V. und der Akademie entstanden, erzählen anhand von 25 ausgewählten Biografien von der Rettungsaktion des mexikanischen Diplomaten Gilberto Bosques (1892–1995), vom Leben der Berliner Exilanten im fernen Mexiko und von ihrer schwierigen Rückkehr in das geteilte Nachkriegsdeutschland.


Anhand von markanten Arbeiten aus dem Bestand der Kunstsammlung der Akademie gibt der Band einen Einblick in den Kosmos des Zeichners Joachim John (geb. 1933) von den frühen 1960er Jahren bis heute. Neben seiner Sicht auf Menschen und Landschaften spiegeln die ausgewählten Blätter die intensive Beschäftigung mit Literatur, Theater, Geschichte und grundsätzlichen Gesellschaftsfragen wider. Sinnlich-opulent und zugleich widerständig-kritisch sind seine Zeichnungen zu Machiavelli und Hacks, zur Französischen Revolution und zur deutschen Einheit. Mit einem einführenden Beitrag von Rosa von der Schulenburg und zwei Gesprächen mit Joachim John.


Die Baukunst wurde für Hans-Busso von Busse (1930–2009) zur bildhaften Transformation von Lebenserfahrungen und Werten, die seiner Ansicht nach in keinem Medium direkter übermittelt werden können als in der Zeichnung. "Zeichnen bedeutet sehen, bedeutet Aneignung der Natur, der Welt", so lautete einer seiner Grundsätze. Architektonisches Entwickeln begann bei ihm mit dem Sehen, mit der Fähigkeit, die dingliche Umwelt wahrzunehmen und zu erleben. Dieser Band stellt nicht die Arbeit des Architekten in den Vordergrund, sondern den Zeichner, den Beobachter und seinen leidenschaftlichen Genuss an der Wahrnehmung von Raum, Architektur und Landschaft. Auf seinen Reisen hat er das Gesehene festgehalten und in eine Vielzahl von kleinformatigen Aquarellen fließen lassen. Er liebte Italien und die Alpen, er besuchte die Lofoten und die Fiji-Inseln, Bali, Abu Simbel in Ägypten und die USA. Seine Motive, die er auch aus Rom, Venedig, Florenz oder Prag mitgenommen hat, erinnern an Skizzen, die Künstler seit der Barockzeit von ihren Studienreisen mit nach Hause brachten. Weil Wort und Abbild aus seiner Sicht untrennbar miteinander verwoben sind, wünschte er sich, in diesem Buch neben die Aquarelle Auszüge aus seinen Grundsatztexten über das Universum Bauen zu stellen.


Leben und Werk des bedeutenden expressionistischen Dramatikers werden mit Abbildungen und zeitgenössischen Texten aus dem Georg-Kaiser-Archiv der Akademie der Künste, ergänzt durch Dokumente aus Nachlässen von Regisseuren, Komponisten, Bühnenbildnern, Schauspielern und Kritikern, dargestellt. Die Publikation dokumentiert die wichtigsten Lebensstationen und Werke des meistgespielten Autors auf deutschsprachigen Bühnen zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg, einer schillernden Persönlichkeit mit einem bewegten Leben. Schon als Schüler schrieb er erste Dramen, brach die Schule ab, ging für drei Jahre nach Argentinien. Er heiratete in eine reiche Kaufmannsfamilie, brachte das Vermögen seiner Frau in kürzester Zeit durch, wurde 1920 wegen Unterschlagung verhaftet und musste 6 Monate im Gefängnis verbüßen.
Kaiser verfasste mehr als 70 Dramen, von denen einige verfilmt wurden. Zu seinen wichtigsten Stücken zählen Die Bürger von Calais, das Kaiser 1917 über Nacht berühmt machte, Von morgens bis mitternachts und die Trilogie Gas. 1926 wurde Georg Kaiser zum Mitglied der Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste gewählt. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 geriet er ins Abseits, seine Bücher wurden nicht mehr vertrieben, die Stücke nicht mehr gespielt. 1938 verließ Kaiser sein Refugium in Grünheide bei Berlin und ging ins Exil in die Schweiz. Auch dort waren seine Wirkungsmöglichkeiten begrenzt, Freunde unterstützten ihn. Am 4. Juni 1945 starb Kaiser verarmt in Ascona.
Heike Klapdor untersucht in ihrem Text den Zusammenhang zwischen Georg Kaisers Gas-Dramen und Fritz Langs Film Metropolis. Frank Krause geht anhand von Aufführungsstatistiken der öffentlichen Wirkung Georg Kaisers nach.


Kurt Maetzig gehörte zu den Gründungsvätern der DEFA und war einer ihrer wichtigsten Regisseure. Er war erster Chefredakteur der Wochenschau Der Augenzeuge und inszenierte mit Ehe im Schatten den erfolgreichsten Film der unmittelbaren Nachkriegszeit. Später folgten Der Rat der Götter, Auftragswerke wie die Ernst-Thälmann-Filme sowie der erste Science-Fiction-Film der DEFA Der schweigende Stern. Der Film Das Kaninchen bin ich wurde 1965 verboten und erst 1989 uraufgeführt. 1954 war Kurt Maetzig Gründungsrektor der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Babelsberg. Seit 1950 ist er Mitglied der Akademie der Künste, Berlin.
Ralf Schenk beschäftigt sich in seinem Essay mit den Spielfilmen des Künstlers. Kurt Maetzig blickt in einem seiner letzten Interviews auf sein filmisches Werk und Günter Reisch und Erich Gusko erinnern sich in Gesprächen an die Zusammenarbeit mit ihm.


In der kurzen Zeit bis zu seinem frühen Tod war Klabund (1890–1928) in allen literarischen Genres höchst produktiv, er gehörte zu den bekanntesten Schriftstellern der Weimarer Republik. Große Teile seines Nachlasses sind verschollen, doch gelang es der Akademie der Künste, über Jahrzehnte eine der bedeutendsten Klabund-Sammlungen aufzubauen. Die aus den Handschriften dieser Sammlung edierte Auswahl von 273 Briefen des Dichters an seine erste Frau (1896–1918), an deren Eltern sowie an den Fritz-Heyder-Verlag Berlin-Zehlendorf, aus den Jahren 1911 bis 1928 erfolgte im Hinblick auf zeit-, lebens- und werkgeschichtlich relevante Inhalte. Private Fotografien, ein Aufriss der Klabund-Sammlung der Akademie der Künste, knappe biografische Notizen sowie Personen- und Werkregister runden den Band ab.
"Die Dichtung ist nicht die Vorstufe zu einem seligen Jenseits, sie ist dieses Jenseits selbst." Diesen Satz aus Klabunds Geschichte der Weltliteratur in einer Stunde (1922) bezeichnet der Publizist Matthias Wegner in seinem einführenden Essay als "ein trotziges Fanal", dessen ganze Bedeutung sich "erst vor den schweren Schatten, die Klabunds Leben zu einem Martyrium werden ließen, erschließt. Der emphatische, zwischen Höhenflügen und Abgründen jonglierende Dichter lebte mit allen Poren für die beziehungsweise für seine Literatur: 'Ich würde sterben, hätt ich nicht das Wort.' Das liege daran, dass in ihm 'die Organe zu einer andern Lebensart verkümmert' seien."


Texte und Briefe aus den Jahren 1919 bis 1949, Briefwechsel mit Arnold Schönberg von 1947 bis 1951 und mit Theodor W. Adorno von 1967 bis 1969, Vorwort von Rudolf Stephan, Verzeichnis der Schriften und Kompositionen. Neben Artikeln Stuckenschmidts umfasst der vorliegende Band Korrespondenzen mit Arnold Schönberg und Theodor W. Adorno, Briefe Stuckenschmidts von seiner Amerikareise 1949, auf der er viele Emigranten wie Arnold Schönberg, Thomas Mann und Artur Schnabel traf, sowie biografische Dokumente. Ein Verzeichnis seiner Schriften, das auch sämtliche deutschsprachige Feuilletons umfasst, ermöglicht ein Verständnis für die Lebensleistung des Autors.


Jutta Lampe bezieht die großen tragischen wie urkomischen Momente ihrer Rollen aus einer tiefen Beschäftigung mit den Figuren ebenso wie aus der Improvisation und Leichtigkeit des Spiels. Insbesondere ihre Arbeit mit den Regisseuren Luc Bondy, Klaus Michael Grüber, Peter Stein, Robert Wilson und Edith Clever, an der Berliner Schaubühne und bei den Salzburger Festspielen und ihre Rollen in Stücken von Botho Strauß, Tschechow und Shakespeare sind unvergessen. "Ich habe Peter Stein am Bremer Theater kennen gelernt, unter der Intendanz von Kurt Hübner. Unsere erste gemeinsame Arbeit war Kabale und Liebe. Ich beschreibe diese Zeit als meine Geburt als Schauspielerin. ... Und eben mit der Hilfe eines Regisseurs, der schauen kann, der sich für Menschen zutiefst interessiert und viel vom Theater versteht. Und ich lernte mit der Zeit, auf der Bühne zu sein, zu leben, wie ich es mir immer erträumt hatte."
Das Buch beschreibt die Schauspielerin Jutta Lampe nicht in chronologischem Nacheinander. Vielmehr wird es in der künstlerischen Gestaltung von Karl-Ernst Herrmann – Bühnenbildner und langjähriger Kollege und Kenner ihrer Schauspielkunst – sowie in den vielen großformatigen Fotografien von Ruth Walz u. a. "zur simultanen Bühne, auf der die frühen und die späten, die ernsten und die heiteren Rollen sich schließlich zu der einen vielseitigen Theatergestalt vereinen, die uns so gegenwärtig bleibt wie eine fiktive, facettenreich geschilderte Romanfigur. Eine solche Figur erwächst nicht aus dem Nacheinander der Aufführungen, in denen sie zu sehen war, sondern vielmehr aus dem sanften Durcheinander von Beobachtung und Einbildung, das von diesem und jenem Szenenfoto jetzt ausgelöst wird, so dass wir für Augenblicke den Wahrnehmungshalt verlieren und dem nahen Foto wie einer fernen Erscheinung begegnen." So schreibt Botho Strauß in einem Buchbeitrag. Seine Laudatio anlässlich der Verleihung des Joana-Maria-Gorvin-Preises der Akademie der Künste an Jutta Lampe eröffnet den umfangreichen Fotoband, den ein Interview mit Jutta Lampe und ein komplettes Rollenverzeichnis beschließt. Bereichert wird das Buch durch eine Reihe neuer Überlegungen zu Jutta Lampes Schauspielkunst sowie Texte von Dieter Sturm, Peter Stein, Luc Bondy, Michael Merschmeier, Peter Iden u.a.


Seit mehr als dreißig Jahren entwerfen die Architekten Karla Kowalski und Michael Szyszkowitz ebenso außergewöhnliche wie künstlerisch hochrangige Bauten. Ihre Annäherung an Ort und Bauaufgabe erfolgt grundsätzlich über Skizze und Zeichnung. "Die Architekten weben vom ersten gezeichneten Gedanken an soziale Kommunikationsebenen mit in die Entwürfe ein. Ihre Bauten werden zu identitätsstiftenden Orten, erdacht und erfühlt aus der Bauaufgabe, der individuellen Funktion und dem eigenen fantasiegeprägten, künstlerischen Anspruch." (Klaus Staeck). Der Band dokumentiert zwanzig ausgewählte Projekte zwischen 1972 und 2010 mit zahlreichen Handzeichnungen und Fotografien aus dem Szyszkowitz-Kowalski-Archiv der Akademie der Künste.


Jörg Schlaich und Rudolf Bergermann – Begründer eines der bekanntesten und innovativsten Ingenieurbüros – haben sich der ganzheitlichen Ingenieurbaukunst verpflichtet. Ihre Arbeiten werden in den drei ineinander verwobenen Schwerpunkten Konstruktion und Kunst, Konstruktion und Gesellschaft, Konstruktion und Ökologie dargestellt. Kulminationspunkt ihres Schaffens sind die Projekte zur solaren Stromerzeugung – damit stellen sie sich den größten Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht: der Armut in der Dritten Welt und dem Klimawandel.


Das Buch thematisiert einen Aspekt des Gesamtwerkes von George Grosz und konzentriert sich auf Arbeiten, in denen der Künstler sein besonderes Verfahren der Montage, Collage und der Versatzstücke angewandt hat. Dabei wird deutlich, dass Grosz und Heartfield diese Technik während der Dada-Zeit im Austausch entwickelten. In bekannten und ungekannten Kombinationen treten die Grosz-Typen in Erscheinung und prägen weithin unser Bildgedächtnis der Weimarer Republik. Auch im Exil in den USA und nach dem Zweiten Weltkrieg benutzte Grosz für seine collagierten Kommentare zur nationalsozialistischen Kunstpolitik das Montageprinzip ebenso wie in den Montage-Folgen der 1950er Jahre, um seiner Frustration über die Entwicklungen in der Gesellschaft, in der Kunst und auf dem Kunstmarkt dadaistisch zu trotzen. In den gesellschaftskritischen Montagen dieser Jahre – im großen Format und auf Postkarten an seine Freunde – findet der untrüglich formsichere Monteur Grosz einen neuen Gegenstand der Satire: die Konsumgesellschaft. Mit analytisch sezierendem Blick und nicht ohne grotesken Humor zerlegt er die in den Medien allgegenwärtigen, von Perfektion, Schönheit und Konsum geprägten Idealvorstellungen der amerikanischen Gesellschaft. Der Mensch erscheint in schrecklicher Weise verwandelt. Die Publikation enthält neben zahlreichen Abbildungen unveröffentlichter Arbeiten von George Grosz und Porträtfotografien von Arnold Newman und Irving Penn Texte von George Grosz, Birgit Möckel, Klaus Staeck und Wolfgang Trautwein.


Originalaufnahmen mit Lilian Harvey, Trude Hesterberg, Hildegard Knef, Katherina Lange, Margo Lion, Brigitte Mira, Renate Müller, Claire Waldorf, Hans Albers, Ernst Busch, Theo Lingen, Willy Rose, Mischa Spoliansky, den Comedian Harmonists, den Weintraub Syncopators u.a.


Gesang: Ernst Busch
Piano: Hanns Eisler, Grigori Schneerson
Texte: Kurt Tucholsky, Bertolt Brecht, Johannes R. Becher u.a.
Musik: Hanns Eisler, Paul Dessau u.a
Zwischenrufe: Helene Weigel u.a.


Rainer Erler (geb. 1933) setzte sich in seinen Filmen mit den Folgen des uneingeschränkten Fortschrittsglaubens auf Kosten von Menschen und Umwelt sowie der Rolle der Wissenschaft unter dem Einfluss von Politik und Industriekonzernen auseinander. Lange bevor deren Brisanz erkannt wurde, befasste er sich in geradezu visionärer Weise mit Themen wie dem Handel mit menschlichen Organen (Fleisch, 1979) oder der illegalen Atommüllentsorgung (News – Bericht über eine Reise in eine strahlende Zukunft, 1985). Seine Anliegen stellte Rainer Erler in der Form von Thrillern mit den für dieses Genre üblichen Spannungselementen und einer für die deutschen Fernsehverhältnisse jener Zeit oftmals spektakulären Art dar.
In einer Laudatio analysiert Florian F. Marzin die Filme, und Rainer Erler erinnert sich in einem ausführlichen Interview an seine Arbeit.


Ende des Jahres 1945 hielt Artur Schnabel an der University of Chicago 12 Vorlesungen über sein Leben, seine Karriere und seine Sicht auf die Musik. Als Autobiographie wurden die Vorlesungen 1961, zehn Jahre nach seinem Tod, erstmals veröffentlicht. Die neue, revidierte und vervollständigte Ausgabe wurde auf Grundlage der im Nachlaß Schnables überlieferten Mitschriften der Vorlesungen erstellt.


Das Amalfi-Skizzenbuch gilt als künstlerisches Herzstück der Italienreise des Malers Carl Blechen im Jahr 1828/29. Auf 66 großformatigen Blättern, mit Sepia, Bleistift und in Aquarellen, hielt er die Eindrücke einer Wanderung entlang der neapolitanischen und amalfitanischen Küste im Mai 1829 fest. Die Zeichnungen faszinieren durch die atmosphärische Wiedergabe von Licht und Schatten. Mehr als 50 Jahre vor den Impressionisten machte Blechen die Subjektivität des Sehens und die Erscheinung der Landschaft im Licht zum Bildthema. Heute ist das Amalfi-Skizzenbuch eine Inkunabel der deutschen frührealistischen Kunst und eine der berühmtesten Zeichnungssammlungen des 19. Jahrhunderts. In diesem Katalog präsentiert die Akademie der Künste die bisher noch nie komplett vorgestellte Werkgruppe nun zum ersten Mal vollständig und mit detaillierten Beschreibungen zu jedem Blatt. Er enthält darüber hinaus Aufsätze von Kilian Heck, Mareike Hennig, Annik Pietsch, Dieter Richter, Rosa von der Schulenburg, Uta Simmons, Birgit Verwiebe und Reinhard Wegner.


The twelve lectures held by Artur Schnabel at the University of Chicago in 1945 are generally thought of as his autobiography. This new edition of the book “My Life and Music” is a complete revision of the previously published text, with considerable additions to some sections. The text was revised using the lecture manuscripts stored in the music archives of the Akademie der Künste, Berlin.

Doté d’un humour décapant, l’illustre pianiste américain d’origine autrichienne fut un témoin attentif de son temps ainsi qu’un exceptionnel pédagogue. Toutes ces particularités se retrouvent dans le présent texte, rassemblant les douze conférences données par Schnabel à l’université de Chicago en 1945. Cette espèce d’autobiographie constitue un régal pour les mélomanes et les musiciens autant que pour les lecteurs fascinés par l’histoire contemporaine. Elle est aussi un document de premier ordre sur la vie culturelle en Europe centrale et aux États-Unis avant, pendant et après la Seconde Guerre mondiale.
Notes de Philippe Olivier et Werner Grünzweig, Postface de Werner Grünzweig


Katalog zur Ausstellung
Schriften von und über Wilhelm Kempff, Briefe an Ernst Wiechert, Gespräche über Wilhelm Kempff, Verzeichnis der Ausstellungsobjekte, Biografie, Inventar der Musikalien im Wilhelm-Kempff-Archiv, Chronik der Schallplattenaufnahmen und Auswahlbibliografie



"Mann mit hundert Gesichtern", "Bester Schauspieler Europas!" – die Film- und Theaterkritiker überschlugen sich bei dem Versuch, Martin Held (1908–1992), der in zahlreichen Film- und Fernsehrollen brillierte und über dreißig Jahre lang zu den wichtigsten Charakterdarstellern in Berlin gehörte, treffend zu charakterisieren. Erstmals werden Auszüge aus seinen persönlichen Aufzeichnungen veröffentlicht sowie Dokumente, die auf eine seiner wichtigsten Rollen und die Zusammenarbeit mit Samuel Beckett in Das letzte Band hinweisen. Martin Helds enorme Leinwandpräsenz wird gewürdigt, Klaus Völker analysiert die vielfältigen und präzisen Rollengestaltungen auf den Theaterbühnen vom Ende der 1920er bis in die Mitte der 1980er Jahre, und die Regisseure Michael Günther und Rolf von Sydow erinnern an gemeinsame Dreharbeiten mit diesem außergewöhnlichen Künstler.


Peter Konwitschnys Musiktheater berührt und rüttelt auf. Sein Engagement lässt sein Theater stark in uns wirken. Konwitschny weitet unseren Blick: Die allzu oft als privat verstandenen Opernsujets macht er zu gesellschaftlichen Angelegenheiten. So gibt er den Stücken ihre Tragweite zurück und legt ihre ursprünglichen Anliegen frei. Dass es ihm dabei immer um etwas Existentielles geht, überträgt sich in den Proben auf die Schaffenden und in den Aufführungen auf das Publikum. Seine Inszenierungen basieren auf langfristiger Vorbereitung, auf genauem Handwerk, Detailarbeit, Einsatz und Mut. Wie Konwitschny den Prozess vom Regieauftrag bis zur Aufführung gestaltet, beschreibt dieses Buch. Anja Oeck begleitete den Opernregisseur über Jahre in Seminaren und Proben und beobachtete das Entstehen seiner Inszenierungen. Das Buch enthält ein Interview mit Peter Konwitschny, Texte von Bettina Bartz, Ruth Berghaus, Marlis Petersen, Albrecht Puhlmann, Gerd Rienäcker, Wolfgang Schöne, Jutta Wübbe, ein Inszenierungsverzeichnis sowie ein Verzeichnis der pädagogischen Tätigkeiten von Peter Konwitschny.


Die Publikation präsentiert erstmals eine Auswahl und Zusammenstellung von Texten und Briefen des Kunsthistorikers und langjährigen Cheflektors des Verlages der Kunst Dresden, Erhard Frommhold (1928–2007). Sie enthält Aufsätze über Max Beckmann, El Lissitzky, Axl Leskoschek, Wilhelm Rudolph, Helmar Lersky, Eugen Hoffmann, Alice Rühle-Gerstel u.a. und gibt darüber hinaus einen ersten Einblick in den von der Akademie der Künste, Berlin, übernommenen Nachlass. Die Sammlung veröffentlicht Zeitzeugnisse, Briefe von und an Georg Eisler, John Berger, Ernst Fischer u.a. sowie zahlreiche unbekannte Fotografien, sie wird durch eine Studie zu Leben und Werk Erhard Frommholds eingeführt und durch eine Bibliographie seiner publizierten Schriften ergänzt.


Dokumentation des Hans-Zender-Symposiums
Beiträge von Ingrid Allwardt, Werner Grünzweig, Jörn Peter Hiekel, Richard Klein, Ulrich Mosch, Isabel Mundry und Dörte Schmidt
Inventar der Musikalien im Hans-Zender-Archiv
Zenders kompositorisches Schaffen ist insgesamt schwerer auf einen gemeinsamen ästhetisch-konzeptionellen Nenner zu bringen als das fast aller anderen namhaften Komponisten der Gegenwart. Eher kann man von einem Nebeneinander unterschiedlicher kompositorischer Ansätze sprechen. „Heute glaube ich zu erkennen, daß der tiefste Impuls der Moderne eine Hinwendung zur (nicht homogenen, nicht reduzierbaren) Vielheit ist“, äußerte Zender selbst. Neben einem Inventar der Musikalien des Hans-Zender-Archivs enthält der vorliegende Band Studien zu unterschiedlichen Aspekten von Zenders Werk, die mit Blick auf die Vielstimmigkeit seines Komponierens eine differenzierte Standortbestimmung versuchen. Zugleich werden in den Beiträgen wesentliche Teilbereiche des Gesamtschaffens in Einzelbetrachtungen fokussiert.


Zum 80. Todestag Klabunds haben das Label edel CLASSICS und die Akademie der Künste, Berlin, mit Unterstützung der Günter-Neumann-Stiftung ein Doppelalbum mit Liedern und Prosa produziert, das namhafte Interpreten wie Matthias Günther, Holger Daemgen, Katherina Lange, Barbara Schnitzler, Ernst Busch, Kate Kühl, Blandine Ebinger, Hanne Wieder, Daniela Ziegler, Eleonore Weisgerber, Hermann Prey, Hannes Wader u.a. versammelt. Das zweisprachige englisch/deutsche Booklet enthält einen Essay von Volker Kühn und zeigt vier der bezaubernden Illustrationen Werner Klemkes zu Klabunds Werk.


1400 Arbeiten internationaler Kalligraphen aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts umfasst die 1999 im Archiv der Akademie der Künste, Berlin, eingerichtete Berliner Sammlung Kalligraphie. Die Mappe zeigt 39 Werke, zum Teil in klassischen Schriftformen mit leichter Lesbarkeit, aber auch in frei komponierten expressiven Formen, deren Textbausteine nur noch zu ahnen sind. Präsentiert werden Arbeiten u. a. von Hans-Joachim Burgert, Friedrich Poppl, Werner Schneider, Hans Schmidt und internationalen Kalligraphen aus den USA, Großbritannien, Italien, den Niederlanden und Frankreich. Die heutige Kalligraphie führt ein faszinierendes Doppelleben. Sie revolutioniert auf der einen Seite die traditionelle Schriftgestaltung und ihre lineare Ordnung. Das dienende Mittel der Schrift macht sie zum ästhetischen Gegenstand, vergleichbar der abstrakten Malerei. Auf der anderen Seite beharrt die Kalligraphie in einer Zeit, die von austauschbaren Computerschriften geprägt ist, auf der Bedeutung und Würde schriftlicher Texte.


Gabriele Mucchi (1899–2002) gilt als einer der bedeutensten italienischen Maler des 20. Jahrhunderts . Mit Brecht verband Mucchi die Suche nach einer realistischen künstlerischen Ausdrucksform. 1957 zeichnete er auf Proben und in Aufführungen im Berliner Ensemble Szenen aus dem Brechtstück Der gute Mensch von Sezuan in der Inzenierung von Benno Besson. Die 78 Theaterzeichnungen werden in dieser Publikation erstmals in ihrer Gesamtheit präsentiert. Ausstellung 1.9.-14.10.2007


Ein visuelles Fest für jeden Theaterliebhaber! Die erste umfassende Dokumentation der Theater-Arbeit von Achim Freyer. Das Nachschlagewerk zum Theater von Achim Freyer!
Band 1 Opulenter Fotoband mit Bildern aus den spektakulärsten Inszenierungen. Ausgewählt und zusammengestellt von Achim Freyer.
Band 2 Chronologische Bild-Dokumentation des Gesamtwerks. Entwürfe, Proben- und Aufführungsfotos zu sämtlichen Inszenierungen.
Band 3 Texte und Skizzen zu sämtlichen, auch nicht realisierten Arbeiten. Konzepte, Rezensionen, Interviews, Briefwechsel und unveröffentlichte theoretische Texte. Komplettes Werkverzeichnis.


Der Verein Berliner Künstler ist der älteste noch bestehende Zusammenschluss bildender Künstler in Deutschland. Kontinuierliche Ausstellungstätigkeit, rauschende Künstlerfeste mit aufwendigen Selbstinszenierungen sowie prächtig ausgestattete Vereinshäuser bestimmten das Erscheinungsbild des traditions- und einflussreichen Vereins, der im Mai 1841 gegründet wurde. Seine wechselvolle Geschichte zeugt von einem beständigen Engagement für die Sache der Kunst zwischen Fortschrittlichkeit, Anpassung und Konservatismus. Die vorliegende Dokumentation gibt Einblicke in einen wichtigen Teil Berliner Kunst- und Kulturgeschichte. Sie präsentiert eine weitgehend unbekannte historische Fotosammlung und zeigt an Hand ausgewählter Quellentexte, wie der Verein seine soziale Verantwortung wahrnahm, seine Ausstellungspolitik als wirkungsvolles Instrument der Künstlerförderung einsetzte und dabei in Konflikt mit der Akademie der Künste geriet. In der Berliner Kunstgeschichte hat der Verein Berliner Künstler auch heute seinen festen Platz. Für Gegenwartskünstler aus verschiedensten Bereichen ist er ein attraktives Forum.


Nach acht Jahren Haft wird ein Sechsundzwanzigjähriger im Jahr 1956 aus dem Zuchthaus entlassen. Die Grundlagen eines gutbürgerlichen Lebens hat er verloren: das Erbe der väterlichen Reederei, den geordneten Familienzusammenhang und jene Lebensspanne, in der normalerweise eine Ausbildung den Grund für ein künftiges Berufsleben legt. Verlorene Zeit, so zumindest würde man in traditionellem Verständnis urteilen. Verlorene Zeit aber gab es für Walter Kempowski (1929–2007) ebensowenig wie eine Situation des Nullpunkts. Kempowski machte die Erinnerung zu seinem Kapital; mit seinem literarischen Lebenswerk und einem gewaltigen Archiv gewann er die verlorene Zeit zurück. Der von Dirk Hempel zusammengestellte Band teilt sich in die mit reichlich Bildmaterial ausgestatteten Kapitel "Bautzen", "Schriftsteller werden", "Autor, Pädagoge, Archivar", "Echolot" und "Kempowskis Archive".



Interviews von Bálint András Varga, unter anderem mit Luciano Berio, Harrison Birtwistle, Pierre Boulez, George Crumb, Sofia Gubaidulina, György Kurtág, Helmut Lachenmann, György Ligeti, Luigi Nono, Pierre Schaeffer und Christian Wolff, sowie 25 Komponistengrafiken zur Frage "Können Sie Ihre Musik zeichnen?"
Inventar der Musikautographe im Bálint-András-Varga-Archiv


Das Haus in der Chausseestraße 125, Berlin-Mitte, in dem Bertolt Brecht und Helene Weigel wohnten, stammt aus dem Jahr 1843, das Quergebäude wurde 1888 erbaut. Brecht lebte in einer Wohnung im Seitenflügel und Quergebäude vom Oktober 1953 bis zu seinem Tod im August 1956. Helene Weigel, die wenige Wochen nach Brecht in eine Wohnung im Quergebäude gezogen war, wohnte hier bis zu ihrem Tod im Mai 1971.1978 wurden die Wohnungen nach einer umfassenden Restaurierung des Hauses als Brecht-Weigel-Gedenkstätte öffentlich zugänglich.


Es gab in Europa kaum einen Menschen, der ehrlicher sich ein Verhältnis zur Kunst erkämpft hatte, als der Herausgeber von "Kunst und Künstler" […] Alles, was er schrieb und tat, war durchdrungen von einem seltsamen Wahrheitsdrang. Er liebte es, gegen die Welt zu stehen und nicht mit ihr zu heulen. Er hatte ein Wertgefühl für die Kunst, eine innere Sicherheit für die Möglichkeiten. Er sah die Zeit nicht nur historisch, sondern auch psychologisch. Sein Verstehen war ein Begreifen. Aber er fürchtete sich nicht, aus seinem Begreifen Konsequenzen zu ziehen. Sie waren oft hart und nicht immer angenehm zu hören, aber er kannte nur einen Weg, weil es nur eine Überzeugung für ihn gab: Die Treue zur Wahrheit, die Treue zu sich selbst.
Max Tau über Karl Scheffler, Karl-Scheffler-Archiv, Nr. 129


Herbert Wernicke (1946–2002), zunächst als Bühnenbildner, ab 1978 auch als Regisseur tätig, inszenierte an den großen Opernbühnen der Welt, in Wien, Salzburg, Brüssel, Paris, Amsterdam, London, New York. Wernickes Inszenierungen, seine suggestiven Bilder und ungewöhnlichen Bühnenräume stehen für eine ganz eigene Sicht auf die Werke der Musikliteratur. Bühnenbildentwürfe, Szenenfotos und Arbeitsskripte korrespondieren in dieser Publikation mit Texten von Herbert Wernicke; der Band wird ergänzt durch ein Vorwort von Albrecht Puhlmann und einen Text von Wolfgang Trautwein zum Nachlass Wernickes im Archiv der Akademie der Künste.


Der reichillustrierte und kommentierte Band schließt erstmals Benjamins Archive auf: Notizhefte, in denen jeder Zentimeter genutzt wird; Register, Verzeichnisse und Karteien, die zugleich akribisch und kreativ geführt sind; Ansichtskarten, von ihm selbst kommentierte Fotoserien; eine Sammlung früher Worte und Sätze seines Sohnes Stefan, dessen Sprach- und Denkentwicklung Benjamin in Aufzeichnungen über Jahre verfolgte.


Aus dem ca. 50.000 Blatt umfassenden Edgar-Hilsenrath-Archiv der Akademie der Künste wurden für eine Wanderausstellung etwa 220 Exponate ausgewählt: Manuskripte, Briefe, Fotos und Rezensionen. Darunter sind viele bisher unbekannte und unveröffentlichte Materialien, zum Beispiel frühe autobiografische Aufzeichnungen aus dem Ghetto, in Palästina 1945 geschriebene Texte. Beiträge von Jens Birkmeyer, Helmut Braun, Martin A. Hainz, Bettina Heyßl, Hans Otto Horch, Christina Möller und Klaus Werner zum Werk des Autors und eine sehr umfangreiche Bibliografie machen dieses Buch zu einem wichtigen Nachschlagewerk. Begleitbuch zur Ausstellung des Archivs der Akademie der Künste, Berlin,  20.11.2005 bis 15.1.2006


Konrad Wolf (1925–1982), Sohn des Dramatikers Friedrich Wolf, gilt als einer der wichtigsten deutschen Filmregisseure. Mit Filmen wie Sterne (1958), Der geteilte Himmel (1963/64), Ich war neunzehn (1967) und Solo Sunny (1978/79) wurde er international bekannt. In seiner Biografie spiegelt sich beispielhaft deutsche Geschichte: Emigration nach Moskau, Soldat der Roten Armee, Filmregisseur und Kulturfunktionär.
Hans Helmut Prinzler, Christa Wolf, Wolfgang Kohlhaase, Rainer Erler, Andreas Dresen, Jutta Brückner, Volker Schlöndorff und Michael Verhoeven erinnern an den langjährigen Präsidenten der Akademie der Künste der DDR (1965–1982). Dokumente belegen sein erfolgreiches Bemühen, zwischen den Künstlern und den Mächtigen der DDR zu vermitteln. Auszüge aus Konrad Wolfs während des Krieges geführtem Tagebuch, eingeleitet von Stefan Doernberg, sowie eine Reihe von Briefen – an die Familie, von und an Freunde und Kollegen, u. a. Rainer Erler, Franz Fühmann, und Peter Weiss – geben einen Eindruck seiner Persönlichkeit.
Mit einer Biografie und einem Werkverzeichnis.


Seit ihrer Gründung im Jahr 1696 führte die Akademie der Künste ein Aktenarchiv und baute eine Kunstsammlung auf. Personenbezogene Künstlerarchive richteten erst die beiden Nachkriegsakademien ein; als erstes entstand 1950 das Heinrich-Mann-Archiv in der Deutschen Akademie der Künste (DDR). 55 Jahre danach geht die seit 1993 vereinte Akademie der Künste mit einem Archiv von über 880 Einzelbeständen in die Trägerschaft des Bundes über, ein guter Zeitpunkt für eine Zwischenbilanz. Systematische Übersichten geben Auskunft über die Bestände der Bildenden Kunst, Baukunst, Musik, Literatur, Darstellenden Kunst, Film- und Medienkunst und des Historischen Archivs/Verwaltungsarchivs sowie der Kunstsammlung und der Bibliothek. Am Beginn des Bandes steht (auch ein Beitrag zu einer Kulturgeschichte des Sammelns und Bewahrens) die Erwerbungsgeschichte der Künstlerarchive in der Berliner Akademie der Künste. Mit einem Vorwort: Adolf Muschg, weitere Autoren: Werner Grünzweig, Volker Kahl, Michael Krejsa, Torsten Musial, Susanne Nagel, Elke Pfeil, Matthias Schirren, Gudrun Schmidt, Gudrun Schneider, Wolfgang Trautwein, Petra Uhlmann.


Die Kunstsammlung und das historische Archiv der Preußischen Akademie der Künste, die beide bis zur Akademie-Gründung im Jahr 1696 zurückreichen, erlitten am Ende des Zweiten Weltkriegs einschneidende Verluste. Erst nach der Zusammenführung der Bestände aus den Nachkriegsakademien Ost und West in die vereinte Akademie der Künste war ein genauerer Überblick möglich, der mit dieser Publikation vorgelegt wird. Sie macht insbesondere deutlich, welch reichhaltiger Kunstbestand der Akademie bis 1945 gehörte, von dem zirka drei Viertel bis heute verschollen sind. Mit einem Vorwort von Adolf Muschg, weitere Autoren: Ingrid Hägele, Helga Neumann, Gudrun Schmidt, Gudrun Schneider, Wolfgang Trautwein.


Beiträge von Günther Bauer, Thomas Bernhard, Richard Bletschacher, Herbert Feuerstein, Nikolaus Harnoncourt, Carla Henius, Matthias Koeppel, Frederik Mirdita, Aribert Reimann, Otto Tomek und Edith Urbanczyk; Inventar der Musikalien im Peter-Ronnefeld-Archiv; Abbildungen, Faksimile, Notenbeispiele


Tatjana Gsovsky (1901–1993) war eine der einflussreichsten Lehrerinnen der deutschen Tänzergeneration nach dem Zweiten Weltkrieg. Zwanzig Jahre lang, bis Mitte der 1960er Jahre, dominierten ihre choreografischen Schöpfungen die deutsche Tanzszene. Für ihre Kreationen arbeitete sie zusammen mit der Komponisten-Avantgarde ihrer Zeit – u. a. Boris Blacher, Hans Werner Henze, Giselher Klebe, Gottfried von Einem und Luigi Nono. Diese erste, ausschließlich Tatjana Gsovsky gewidmete Publikation enthält zahlreiche bisher unveröffentlichte Texte aus ihrem Nachlass, darunter Äußerungen über ihre Arbeit und persönliche Erinnerungen. Darüber hinaus bietet der Band Materialien zu ihren wichtigsten Balletten: Libretti, handschriftliche Entwürfe und Skizzen sowie zahlreiche Fotos von bedeutenden Tanz- und Theaterfotografen ihrer Zeit. Essays, u. a. von den Kritikern Klaus Geitel, Horst Koegler und Dietrich Steinbeck, sowie Vita und Werkverzeichnis komplettieren den Band.


Eine Sammlung von Einzelbänden im Schuber, die den Umgang der Künstler mit Archiv und Gedächtnis sowie mögliche Thesen zu einer Annäherung an das Thema anschaulich macht. Acht Bände, von den Künstlern jeweils selbst gestaltet, zeichnen in aller Lebendigkeit die Entstehung der einzelnen Werke nach. Ein Essayband beleuchtet aktuelle Fragen in Bezug auf die Entwicklung der Archive im 21. Jahrhundert sowie auf den aktuellen Sinn existierender Archive. Ein erfrischendes experimentelles Projekt mit Künstlern, die sich mit den Archiven der Berliner Akademie auseinandersetzen. Ihre eigens für die Ausstellung "Künstler.Archiv" 2005 entstandenen Werke sind eine persönliche Begegnung mit der deutschsprachigen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Eine Auswahl aus den Schätzen aller Archive der Akademie ist Anknüpfungspunkt für sehr unterschiedliche neue Kunstwerke. Die haptische Begegnung mit dem Original im Archiv ist ebenso Thema wie die Frage nach dem fragmentarischen Fortleben von Künstlerpersönlichkeiten durch das Medium Archiv.
Beiträge von Wolfgang Trautwein, Michael Glasmeier, Andreas Seltzer u.a.


Katalog zur Ausstellung
Mit Beiträgen von Peter Lang, Hans Zender und Werner Grünzweig sowie Texten, Briefen, Rezensionen Stresemanns und einer Auswahl der Korrespondenz mit Bruno Walter


Mit Beiträgen von David Drew, Thomas Eickhoff, Christopher Grafschmidt, Jürgen Hunkemöller, Stephan Mösch, Nicolas Nabokov, Hans-Jürgen Radecke, Aribert Reimann, Gerd Rienäcker und Dietmar Schenk sowie einem Gespräch mit Gerty Blacher-Herzog
Inventar der Musikalien im Boris-Blacher-Archiv


Mit Beiträgen von Mary Lou Chayes, Martin Elste, Claude Frank, David Goldberger, Werner Grünzweig, Matthias Henke, Martin Kapeller, Heinz von Loesch, Heinz-Klaus Metzger, Claude Mottier, Joan Rowland, Dietmar Schenk, Volker Scherliess, Matthias Schmidt, Felix Wörner und Walter Zimmermann


Das Werkverzeichnis führt neben den Quellen aus dem Nachlass auch die in der Library of Congress in Washington befindlichen Werkautographe auf und stellt zu jedem Werk einen ausführlichen Dokumententeil bereit. Durch die Gesamtsicht des kompositorischen Oeuvres von Artur Schnabel wird deutlich, wie eigenständig und zukunftsgerichtet sein musikalisches Denken nicht nur als Pianist war.


1928 gründete das Ehepaar Johanna Hofer (1896–1988) und Fritz Kortner (1892–1988) eine GmbH, die "die Auswertung der schauspielerischen Tätigkeit" zum Gegenstand haben sollte. Die Publikation zeigt zum großen Teil erstmals Dokumente und Fotos aus den Nachlässen der beiden Künstler. Sie enthält zahlreiche Privat- und Rollenfotos, Zeichnungen von Harald Isenstein sowie Texte von Johanna Hofer und Fritz Kortner, von Bertolt Brecht, Leopold Jessner, Käthe Kollwitz, Ernst Schröder, Maria Wimmer, Carl Zuckmayer und Originalbeiträge von Klaus Völker und Peter Stein.


Aus dem vielgestaltigen Nachlaß des Komponisten, Librettisten und Schriftstellers Ralph Benatzky, der sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin befindet, ragen die nahezu lückenlosen biographischen und zeitgeschichtlichen Eintragungen in seinen Tagebüchern besonders heraus. Sie sind, literarisch ambitioniert, die bewegende Chronik eines Künstlerlebens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die sich fast gleichrangig neben dem musikalischen Oeuvre des Komponisten und Schöpfers des "Weißen Röss'l" behaupten kann. Benatzkys hellsichtige Beobachtungen und Eindrücke umfassen die glanzvollen Jahre des Kabaretts in Wien und Berlin, aber auch die bitteren Jahre der Emigration in die USA und die letzten Lebensabschnitte in Wien und der Schweiz.


In dem kurzen Zeitraum von nur zwei Monaten des Jahres 1773 entstanden, geben die Zeichnungen Chodowieckis einen Einblick in das Antlitz Danzigs im 18. Jahrhunderts. Er porträtierte nicht nur die Straßen, er blickte auch in die Häuser hinein, traf Freunde und Bekannte und wurde zu Festen und Empfängen eingeladen. Auf seinen Zeichnungen können wir Spaziergänger auf den Straßen und Gläubige bei ihrem Gebet in der Kirche beobachten, lernen wir Freunde und Gastgeber kennen.
Die Publikation enthält ein Ausstellungsverzeichnis mit kritisch durchgesehenen handschriftlichen Vermerken des Künstlers sowie einem Vorwort von György Konrád und Beiträgen von Helmut Börsch-Supan, Gudrun Schmidt und Wolfgang Trautwein.


Katalog zur Ausstellung
Mit Beiträgen von Claudio Arrau, Carl Flesch, Claude Frank, William Glock, David Goldberger, Harris Goldsmith, Ernst Krenek, Hugo Leichtentritt und Artur Schnabel, einer Auswahl von Briefen an Therese Behr sowie Biographie, Werk- und Schriftenverzeichnis, Bibliographie


Mit Briefen und Notizbüchern aus den Jahren 1948 bis 1978; Inventar der Musikautografe im Paul-Dessau-Archiv


Katalog zur Ausstellung, 14.3.–2.4.2000
Mit Beiträgen von Volker Kühn und Wolfgang Trautwein, Texten von Werner Richard Heymann sowie Biografie und Werkverzeichnis


Mit Aufnahmen von Hans Albers, Willy Fritsch, Lilian Harvey, Trude Hesterberg, Paul Hörbiger, Oskar Karlweis, Greta Keller, Hildegard Knef, Kate Kühl, den Comedian Harmonists u.a.


Mit Dokumenten aus den Jahren 1940–1950 (Briefe, Tagebuch "Du und Ich und Ich und die Welt", Aufsätze und  Kritiken)
Inventar der Musikalien im Bernd-Alois-Zimmermann-Archiv


Mit Dokumenten aus den Materialien zu Johann Faustus sowie  Beiträgen von Joy Calico, Kersten Glandien, Heiner Goebbels, Eckhard John, Georg Knepler, Maren Köster, Lynn Matheson, Gerd Rienäcker, Peter Schweinhardt, Wolfgang Thiel und Klaus Völker
Inventar der Musikalien im Hanns-Eisler-Archiv


Mit Beiträgen von Peter Becker, Elmar Budde, Orm Finnendahl, Georg Katzer, Heinrich Poos, Frank Schneider, Peter Schwarz, Claudia Stahl, Habakuk Traber, André Werner und Gerd Witte
Inventar der Musikalien im Frank-Michael-Beyer-Archiv


Mit Aufnahmen von Ralph Benatzky, Max Hansen, Oskar Karlweis, Greta Keller, Lotte Lehmann, Grete Mosheim u.a.


Katalog zur Ausstellung, 18.3.-10.5.1995
Mit einem Geleitwort von Hans Werner Henze sowie einer Synopse zur Entstehung der Oper Die Verurteilung des Lukullus, Werk- und Schriftenverzeichnis, Filmografie


Mit einem Geleitwort von Frank Michael Beyer sowie Beiträgen von Claude Ballif, Max Bill, Francis Burt, Heinz von Cramer, Gottfried von Einem, Hans Ulrich Engelmann, Heimo Erbse, Christopher Grafschmidt, Jürgen Hunkemöller, Maki Ishii, Giselher Klebe, Jan Meyerowitz, Aribert Reimann, Christiane Theobald und Martin Willenbrink; Inventar der Werkmanuskripte im Boris-Blacher-Archiv
Katalog zur Ausstellung, 14.4.–6.6.1993


Katalog zur Ausstellung, 17.9.-10.12.1989
Mit einem Geleitwort von Frank Michael Beyer sowie einer Textsynopse des Requiem für einen jungen Dichter und einem Werkverzeichnis.