UTOPIA. Keep on Moving

Ausstellungen & Veranstaltungen, 19.4. – 26.5.2024
Akademie der Künste, Pariser Platz & Hanseatenweg

Eröffnung am 19.4.2024, 19 Uhr

Angesichts gegenwärtiger Krisen und Kriege wächst die Sehnsucht nach Utopien zum Erträumen und Gestalten besserer Zukünfte. Mit künstlerischen Installationen, Gesprächen, Konzerten, Filmvorführungen und Theateraufführungen setzt sich das von Akademie-Präsidentin Jeanine Meerapfel in Zusammenarbeit mit den Sektionen initiierte Projekt mit dem Wesen politischer, gesellschaftlicher und künstlerischer Utopien auseinander.

Historische Utopien werden neu gedacht. Das Utopische wird in den Lücken und Freiräumen, im Marginalisierten, im Vergessenen wiederentdeckt, um offene Horizonte und Handlungsmöglichkeiten zu erdenken. Die Kunst schafft dabei selbst utopische Räume. Die treibende Kraft eine Utopie, die vor allem zu einem anregt: zum Weitergehen.

Teil des Programms ist eine Ausstellung im Akademie-Gebäude am Pariser Platz, das selbst Ort einer wechselhaften Geschichte ist. Diese historisch aufgeladenen Räume werden nun von der argentinischen Kuratorin Diana Wechsler mit Kunstwerken und Installationen gefüllt, die unsere verschiedenen Konzepte von Utopien und ihre mögliche Rolle in unserer Gesellschaft hinterfragen und weiterdenken.

Alle Veranstaltungen finden vom 19. April bis zum 26. Mai 2024 in den Akademie-Gebäuden am Pariser Platz und am Hanseatenweg statt.

Zur Eröffnung am 19. April sprechen die Akademie-Mitglieder Aleš Šteger, A. L. Kennedy und Uwe Timm über ihre Gedanken zur Utopie – im Dialog mit musikalischen Interventionen von Floros Floridis.

Mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste.

Oscillations. Cape Town – Berlin. Sonic Inquiries and Practices

Ausstellung, 27.4. – 19.5.2024
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin

Eröffnung am 26.4.2024, 19 Uhr

Oscillations Workshop, CHR Cape Town, September 2023

Kritisches Zuhören ist der erste Schritt zu einer Ethik und Ästhetik der Fürsorge und der Freiheit. Hörgewohnheiten zu verwerfen und neue Klangqualitäten zu akzeptieren, ermöglicht Zugang zu anderen Schichten von Geschichte und Erfahrung. Zehn Künstlerinnen und Künstler aus Südafrika und Deutschland teilen ihre Hörerfahrungen in neuen Klangarbeiten. Sie offenbaren Bruchstellen in der Post-Apartheit-Gesellschaft in Südafrika, bieten Formen von Transformation und Heilung an und hinterfragen die Besitzverhältnisse von Klang in einem postkolonialen transhemisphärischen Bezugssystem.

Der Titel Oscillations verweist zunächst einmal auf den physikalischen Raum, in dem sich Schwingungen entfalten, bündeln und reflektieren und in dem wir diese hörend wahrnehmen. Darüber hinaus öffnet der Titel den metaphorischen Raum, für Übersetzungen, Übertragungen und Transformationen als Formen klanglicher Auseinandersetzung mit Welt, Umwelt und Formen eines kulturellen Dialogs.

In einem zweijährigen Prozess haben die Projektpartner, die Akademie der Künste, das Center for Humanities Reseach der Western Cape University und Deutschlandfunk Kultur einen Raum für Austausch, künstlerische Residenzen, Kollaboration und die Kreation neuer Klangarbeiten geschaffen. Sieben Künstler*innen wurden über eine offene Ausschreibung im südlichen Afrika ausgewählt und bilden zusammen mit drei so genannten Catalytic Artists das künstlerische Team des Projektes. Residenzen in Berlin und Kapstadt ermöglichten Recherchen, Klangaufnahmen und die Entwicklung projektspezifischer Technologien für die neuen Klangarbeiten. Geleitet von einem Steering Committee, das aus den kooperierenden Institutionen gebildet wurde, wurden alle Projektkomponenten miteinander abgestimmt.

In der Ausstellung (27.4. – 19.5.) in der Akademie der Künste kommen nun die neu entstandenen Klangarbeiten zusammen. Parallel entstanden sind aus den Recherchen Radioproduktionen, die bei Deutschlandfunk Kultur gesendet werden. Am Eröffnungswochenende werden die installativen Arbeiten durch Performances, DJ-Sets, Künstler*innenführungen und Gespräche ergänzt und vertieft.

Oscillations ist ein Projekt der Akademie der Künste, Berlin, Centre for Humanities Research at the University of the Western Cape (Kapstadt) und Deutschlandfunk Kultur / Klangkunst (Berlin).

Gefördert im Fonds TURN2 der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Unterstützt durch DAAD Künste & Medien Programm, Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf und National Institute for Humanities and Social Sciences (NIHSS).

Poesie der Zeit. Michael Ruetz – Timescapes 1966–2023

Ausstellung, 9.5. – 4.8.2024
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin

Eröffnung am 8.5.2024, 19 Uhr

Michael Ruetz, aus: Timescape 162 – Pariser Platz, Berlin, Phase 00, Mo 04.02.1991, 17:30 Uhr, Phase 16, Mo 28.08.2023, 10:33 Uhr © Michael Ruetz

Michael Ruetz, aus: Timescape 162 – Pariser Platz, Berlin, Phase 00, Mo 4.2.1991, 17.30 Uhr, Phase 16, Mo 28.8.2023, 10.33 Uhr

Wie lassen sich Zeit und Vergänglichkeit sichtbar machen, wie Umbrüche und Veränderungen einer Gesellschaft oder eines Stadtraumes dokumentieren? Wie kaum ein anderer Künstler hat sich Michael Ruetz mit diesen Fragen beschäftigt. Seit Mitte der 1960er-Jahre beobachtete er in einer großangelegten fotografischen Studie den Wandel natürlicher und urbaner Lebenswelten an Orten in Berlin, Deutschland und Europa und hielt die Veränderungen in einer Folge von Bestands- und Momentaufnahmen fest. Seine Timescapes entstanden in einem Zeitraum von fast sechzig Jahren und umfassen mehr als 600 Serien mit tausenden von Aufnahmen. Das zentrale Konzept der Timescapes besteht darin, dass Standort und Sichtachse der Kamera stets dieselben sind, nur die Zeitintervalle der Bilderserien variieren.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Timescapes von Berlin. Der tiefgreifende Wandel der deutschen Gesellschaft in der Nachkriegszeit, nach der Wiedervereinigung und in der Gegenwart ist in den Fotoserien besonders wirkungsvoll verdichtet. Schauplätze der Macht oder von historischer Relevanz wie der Potsdamer Platz, das Brandenburger Tor, der Schlossplatz, Gendarmenmarkt, das Regierungsviertel oder die Berliner Mauer haben vor allem seit 1989/90 eine rasante Änderung erfahren. Gebäude und Blickachsen verschwinden oder entstehen neu, Straßen werden zurückgeführt oder anders benannt, Plätze radikal umgestaltet, freie Flächen bebaut, Brachen wiederbelebt.

Ruetz’ Berlinaufnahmen erzählen davon, wie Architektur unsere Lebensräume aus- und umgestalten kann und damit eine Deutungshoheit über unsere Wahrnehmung erlangt. Dabei entwickeln seine Bilderserien eine eigene Ästhetik abseits dokumentarischer Nüchternheit und offenbaren so eine Poesie der Zeit. Zugleich mahnen Ruetz’ Bilder dazu, in einer Zeit existentieller ökologischer und sozialer Krisen, die Prinzipien von Stadtentwicklung und Städtebau neu zu überdenken.

Zur Ausstellung erscheinen Fotoleporellos mit ausgewählten Berlin-Timescapes.

Der Dokumentarfilm Facing Time von Annett Ilijew wird das Rahmenprogramm zur Ausstellung ergänzen.

Franz Kafka – das zweite Jahrhundert

Symposium, 3. – 4.6.2024, jeweils ab 19 Uhr
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin

Am 3. Juni 2024 jährt sich der Todestag von Franz Kafka zum hundertsten Mal, und offenkundig ist das nur der Auftakt zu einem weiteren Jahrhundert der Rezeption seines Werks. An zwei Abenden geht die Akademie der Künste der Faszination des in Prag geborenen deutschsprachigen Dichters erneut auf den unerreichbaren Grund. Als international renommierte Kafka-Experten halten der Kafka-Biograph Reiner Stach und der Kafka-Herausgeber Hans-Gerd Koch Schlüsselvorträge. Zahlreiche Mitglieder der Sektion Literatur präsentieren mit essayistischen und künstlerischen Texten aktuelle Positionen zu Kafkas Werk.

Im Rahmenprogramm der KUNSTWELTEN schreiben Berliner Gymnasiast*innen im Wettkampf mit ChatGPT in der Manier des Meisters einen Tag im Leben Ks.