Filmfest zu "Wiederkehr der Landschaft": Kurzfilme, "Ruhr", "Venedig...", "Il Diavolo"

Film und Gespräch

Landschaften sind in Filmen allgegenwärtig – und doch werden sie leicht übersehen. Für die dokumentarischen Arbeiten, die im Mittelpunkt des Filmfestes "Land in Sicht. Ansichten von der Oberfläche der Erde" stehen, ist die Landschaft dagegen das thematische Zentrum. Landschaft ist hier der Weg, sich sozialen und kulturellen Wirklichkeiten anzunähern und ein bewusstes audiovisuelles Vokabular für deren Darstellung zu entwickeln. Wenn sich aus dem weiten Spektrum der Arbeiten ein gemeinsamer Nenner ergibt, so ist es wohl dieser: Die Oberfläche der Erde ist nicht in Würde gealtert, sie hat längst tiefe Risse.

Das dreitägige Filmfest vom 08. bis zum 10. April 2010 wurde zusammengestellt von den Filmwissenschaftlern Ralph Eue und Claudia Lenssen.
Im Rahmen von "Wiederkehr der Landschaft"

Tageskarte € 5/3, alle drei Tage: € 10/6, jeweils inkl. Eintritt in die Ausstellung

Programm 10. April

13 Uhr Kurzfilme
"Ma'rib", Regie Rainer Komers, D 2008, 30'
In der südarabischen Oase und Wüstenstadt Ma'rib, der früheren Hauptstadt von Saba, treffen Antike und Moderne aufeinander.
Einführung und Gespräch Rainer Komers

"Zwei Koffer", "Im steirischen Wald" von Roman Signer, 5' und 7'
Audiovisuelle Protokolle von poetischen Aktionen: Fremdkörper werden in Landschaften implantiert, um sie im nächsten Atemzug mit kontrolliertem 'Leicht-Sinn' wieder daraus zu entfernen. Permanente Ironisierung unseres physikalischen Normalempfindens.

"Spiral Jetty", Regie Robert Smithson, USA 1970, 38'
Mit "Spiral Jetty" sollte Smithsons gleichnamige Erdskulptur in der Salzwüste von Utah nicht nur dokumentiert, sondern vor allem kommentiert und re-kontextualisiert werden.

16 Uhr
"Ruhr"
Regie James Benning, D/USA 2009, Berliner Erstaufführung, 120’
Ein Amerikaner im Ruhrgebiet: Der Filmemacher James Benning, der sich unter anderem mit ungewöhnlichen Porträts amerikanischer Landschaften einen Namen machte, schaut auf die Region rund um Duisburg und entdeckt überraschende Zusammenhänge zwischen Arbeit und Kultur.
Einführung Nils Plath, Literaturwissenschaftler (Berlin)

19 Uhr
"Venedig - Die Insel der Glückseligen am Rande des Unterganges"
Regie Christian Rischert, BRD 1977, 96’
Melancholische Bestandsaufnahme aus dem Jahr 1977. Die Industrien zerstören die steinernen Zeugen der großen Vergangenheit Venedigs. Fern von Ansichtskartenromantik spürt Christian Rischert dem Verfall nach und vermittelt ein einfühlsames Bild der Stadt, sowie der Freuden und Nöte ihrer Bewohner.
Anschließend Ralph Eue im Gespräch mit Christian Rischert

21.30 Uhr
"Il Diavolo - Mein venezianischer Freund"
Regie Christian Rischert, D 2009, 90’
Venedig, drei Jahrzehnte später: ein prachtvolles Modell für die Dringlichkeit, unsere anonym-seelenlos gewordene Welt mit neuem Leben zu erfüllen.

Samstag, 10.4.2010

13 Uhr

Hanseatenweg

Studio

13 + 16 + 19 + 21.30 Uhr
Gespräche mit Christian Rischert u.a.
€ 5/3, mit 8.+9.4. € 10/6