Restaurierung

Restaurierung und Lagerung von Architekturmodellen aus dem Baukunstarchiv

Projektlaufzeit: Januar 2021 – Dezember 2023

Heinz Graffunder, Gebäude im Tierpark Berlin, Modell als Geburtstagsgeschenk an Heinz Graffunder, 1991, vor der Restaurierung

Das Baukunstarchiv der Akademie der Künste besitzt eine herausragende Sammlung von über 550 Architekturmodellen. In einem umfangreichen Restaurierungsprojekt werden alle Modelle gereinigt, konservatorisch gesichert und neu verpackt.

Mit dem Ziel, die Vielfalt und Einzigartigkeit der bedeutenden Modellsammlung in ihrer Substanz zu sichern, um sie im Anschluss einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, arbeiten seit Januar 2021 Sammlungsbetreuerinnen, Restaurator*innen und Restaurierungsassistent*innen eng zusammen.

Die Sammlung vereint Architekturmodelle vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die heutige Zeit mit einem Schwerpunkt im 20. Jahrhundert: Vertreten sind Projekte der wichtigsten Architekten der Moderne, etwa Hans Scharoun, Bruno Taut, Hans und Wassili Luckhardt, Konrad Wachsmann sowie Bernhard Pfau, Ludwig Leo, Heinz Graffunder, Josef Paul Kleihues und Architektinnen wie Karla Kowalski und Hilde Léon. Die Modelle reichen von gestalteten Konstruktionsdetails bis hin zu städtebaulichen und landschaftsplanerischen Projekten und repräsentieren nahezu sämtliche Baugattungen architektonischen Schaffens. In ihrer Funktion und Verwendung aus den unterschiedlichsten Kontexten stammend, lassen sich mit den Modellen Visionen und Ideen, geplante oder auch ausgeführte Bauvorhaben demonstrieren. Es ist die Vielfalt der Sammlung, die eine ihrer größten Stärken darstellt.

Breit gefächert ist daher auch die Form- und Materialvielfalt der Sammlung. Aus Papier, Kunststoff oder Holz gefertigte Leichtgewichte sind ebenso vertreten wie über 100 kg schwere Betongüsse.

Alle Modelle werden oberflächig gereinigt und konservatorisch gesichert. Verschmutzungen werden mittels Sauger, Pinsel und Schwämmen abgenommen. Etwa 200 Modelle werden umfassend restauriert. Verschmutzungen werden dafür Schicht um Schicht trocken und mit Hilfe von Lösungsmitteln abgetragen. Lose Elemente werden fixiert und gegebenenfalls rekonstruiert. Dabei stellen Kunststoffe eine besondere restauratorische Herausforderung dar. Aufgrund ihrer schädigenden Zerfallsprozesse und Abbaustadien müssen Elemente teilweise entnommen und durch geeignete Materialien ausgetauscht werden, ohne die Aussagekraft zu verändern.

Für die dauerhaft geschützte Lagerung werden die Modelle auf Einlegböden aus Wabenkarton fixiert und in individuell angepasste Stülpdeckelboxen eingebracht. Besonders schwere und große Modelle lagern in Holzkisten oder auf Paletten.

Projektleitung: Amrei Buchholz, Marieluise Nordahl, Sibylle Hoiman (bis 31.01.2023)

Projektteam: Tanja Morgenstern, Cornelia Hanke, René Otto, Sabrina Zoppke, Christine Gerlach, Charlotte Müller, Kerstin Rumpf, Aurelia Badde, Volker Busch, Tabea Harney, Juliana Kreißl, Martina Krickel, Soetje Beermann, Elena Pascalau, Daija Wang, Alicia Grunwald, Tetiana Chernova, das Team von Mount Berlin, die Praktikantinnen Fanny Neuwidt und Marie Czech

Gefördert durch die Wüstenrot Stiftung und die Ernst von Siemens Kunststiftung

Ernst von Siemens Stiftung

Wuestenrot Stiftung