Film- und Medienkunst – Mitglieder

Naum Kleeman

Filmhistoriker

Am 1. Dezember 1937 in Kischinev/UdSSR geboren, lebt in Moskau.
Seit 2000 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Film- und Medienkunst.

Biographie

1941-1946 Emigration nach Kubanj-Uzbekistan-Ural.
1946 Rückkehr nach Kischinev.
1955 Abschluß der Mittelschule mit der Goldenen Medaille.
1955-1956 Studium in der Mathematik-Abteilung der Kirgisischen Universität in Bischkek.
1956-1961 Studium im WGIK-Filminstitut (Abteilung: Filmgeschichte und Filmtheorie) in Moskau.
1961-1966 Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Staatlichen Filmarchivs der UdSSR Gosfilmofond, Belye Stolby, bei Moskau.
1967-1986 Leiter des Memorial-Wissenschaftlichen Kabinets S.M. Eisenstein, Verband der Filmschaffenden der UdSSR, Moskau.
1986-1989 Leiter der Museum-Abteilung im "Kinozentr" des Verbandes der Filmschaffenden.
Seit 1991 Direktor des (ab 2001 Staatlichen) Zentralen Filmmuseum (Gossudarstvennyj Zentral'nyj Musei kino) in Moskau.

Werk

Wissenschaftliche Arbeiten:
1961-1964 Rekonstruktion der Filme "Die Generallinie" und "Oktober" von Eisenstein im Gosfilmofond.
1962-2003 Verschiedene Artikel (Filmtheorie, meistens über Eisensteins Konzeptionen, und textologische Problemen der Puschkins Dichtung), Teilnahme als Kommentator und Textologe in der 6-bändigen Ausgabe "Eisensteins Schriften" (Verlag "Iskusstvo", Moskau, 1964-1971) und anderen Ausgaben in Russland, Frankreich, Deutschland, Mexico, Indien, USA.
1964-1967 Rekonstruktion des verbotenen und vernichteten Films "Bezhin Wiese" von S.M. Eisenstein (Gosfilmofond,Mosfilm-Studio unter der Leitung von Sergei Yutkevitsch).
1968-1991 Eisenstein-Ausstellungen (Lebenslauf, Schöpferische Arbeit im Theater und Film, Zeichnungen) in der UdSSR, Frankreich, England, BRD, DDR, Italien, Polen, Japan, Indien, Österreich, Spanien (Auswahl):
1975 Rekonstruktion des Films "Panzerkreuzer Potemkin" von S. M. Eisenstein (Mosfilm-Studio).
1981-1983 Rekonstruktion der "Memoiren" von S.M. Eisenstein (die erste Ausgabe in 1984 als "YO. Ich selbst" in Henschel-Verlag, Berlin und Wien).
1985-1993 Wissenschaftliche Konzeption des Filmmuseums (Kollektionen - Ausstellungen - Kinoprogrammierung).
1991-2002 Professor der Höheren Kurse der Szenaristen und Regisseure (Moskau), Gast-Professor an der New York University, DFFB (Berlin).
1995-1997 Fernsehzyklus "Musei kino - die Schätze der Filmgeschichte" im Russischen Fernsehen (Kanal 2).
1997 Drehbuch und künstlerische Leitung des Films "Meisters Haus (Eisenstein)".
1998-2003 Textologische Rekonstruktion und Ausgabe (mit Einleitung und Kommentar) der theoretischen Werke S.M. Eisensteins "Montage" (1937), "Methode" (1940-1947), "Die Nicht-Gleichmütige Natur" (1945 - 1948).

Auszeichnungen

1967 Mitglied im Verband der Filmschaffenden der UdSSR
1987 FIPRESCI-Preis für die Retrospektiven im Rahmen des Moscow International Film Festival
1993 "Felix" der European Film Academy (zusammen mit Erika und Ulrich Gregor)
Mitglied der EFA
1994 "Mel Novikov Award" (San-Francisco International Film Festival, USA)
"Jean Mitry"- Preis (Pordenone Film Festival, Italien
1995 Goethe-Medaille (BRD), Officier de l'Ordre des Arts et des Lettres, Frankreich
1997 "Verdienstvoller Kunstschaffender der Russischen Föderation"
1998 "TEFI"-Preis der Russischen Fernseh-Akademie für den besten Dokumentarfilm des Jahres ("Meisters Haus")
1998, 2000 "Elephant"-Preise der Gilde der Filmkritiker der Russischen Föderation für die neue Eisenstein-Ausgabe
2000 Goldene Medaille "Bruder Lumiere", Producers Guild of Russian Federation
2001 Mitglied der Russischen Filmakademie
"Salomia Pavlychko"- Preis, ACLS (American Council of Learned Societies, USA)
2002 Officier de l'Ordre "Palms Académiques" (Frankreich)
Doctor Honoris Causa, Université de Nancy, Frankreich
2015 Berlinale Kamera