Berlin-Stipendium 2021 — Literatur

Claire Fercak

*1982 in Evry (FR)
lebt in Paris (FR)

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Twitter: clairefercak
Instagram: @claire.fercak

Vita

Claire Fercak studierte Kunstphilosophie; ihre Romane erschienen u.a. bei Verticales/Gallimard. Zusammen mit Billy Corgan (The Smashing Pumpkins) verfasste sie Chants magnétiques, eine Sammlung mythologischer Erzählungen. Sagen und Bezüge zur Natur durchziehen Fercaks Werk. Themen wie Gedächtnisverlust (Histoires naturelles de l'oubli), Fürsorge (Rideau de verre) und Tod (Ce qui est nommé resteen vie) nähert sie sich in Form von Mustern und Bildern an, die ihr Schreiben in ein poetisches Universum überführen. Für musikalische Lesungen und Performances kollaborierte sie mit unterschiedlichen Künstler*innen. Basierend auf Hörbüchern (ausgestrahlt auf Radio France Culture) veröffentlichte Fercak außerdem Kinderbücher.

Residency

Après la foudre (erscheint im Herbst 2021) ist eine literarische Untersuchung von Blitzen, ihrer Geschichte sowie ihrer Wirkung auf alles Lebendige, sei es auf die Atmosphäre, auf Bäume oder Menschen. Dies könnte eine Randnotiz in meiner Arbeit sein, doch das Thema verband mich unerwartet stark mit den Urwäldern Sloweniens. Schon seit Jahren wollte ich durch mein Schreiben wieder eine Verbindung zu diesem Land herstellen – aus dem mein Name „Fercak“ stammt. Ich möchte über eine Person auf der Suche nach ihrer Familiengeschichte schreiben. Da die Figur diese nicht finden kann, muss sie sich die eigene Vergangenheit vielfältig imaginieren. Sie erfindet ihr Herkunftsland auf einer Reise durch unterschiedliche Städte Europas neu. Was gibt es Schöneres, als in einer neuen Stadt zu leben, an einem neutralen Ort mit einer fremden Sprache, um so über den flüchtigen Ursprung einer fiktiven Untersuchung zu schreiben und in der Bewegung neue Perspektiven auf ein Narrativ zu erschaffen?

Mitglied: Cécile Wajsbrot