24.1.2023

Fluchtpunkte der Erinnerung
Akademie-Dialog mit Natan Sznaider, Lea Wohl von Haselberg und Jeanine Meerapfel

Montag, 30. Januar 2023, 19 Uhr
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
>> Pressekarten unter presse@adk.de, Tel. 030 200 57-1514

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Die Nationalsozialisten inszenierten einen Fackelzug durch das Brandenburger Tor. An diesem Tag spricht Akademie-Präsidentin Jeanine Meerapfel mit dem in Tel Aviv lehrenden Soziologen Natan Sznaider und der Medienwissenschaftlerin Lea Wohl von Haselberg über das Verhältnis von Antisemitismus, Israelkritik und Rassismus, über antagonistische Weltbilder und die Gefahren politischer Rhetorik.

Gesprächsgrundlage ist Sznaiders Buch Fluchtpunkte der Erinnerung. Über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus (2022), in dem er diese Debatte in einem größeren historischen und soziologischen Rahmen verankert.
Eine der zentralen Fragen lautet: „Ist es möglich, der Opfer des Holocaust und des Kolonialismus zu gedenken, ohne Geschichte zu relativieren?"

Natan Sznaider lehrt seit 1994 als Professor für Soziologie an der Akademischen Hochschule in Tel Aviv. Zu seinen jüngeren Publikationen zählen: Gesellschaften in Israel: Eine Einführung in zehn Bildern (2017), Neuer Antisemitismus? Fortsetzung einer globalen Debatte (2019, hg. mit Christian Heilbronn und Doron Rabinovici) und Politik des Mitgefühls. Die Vermarktung der Gefühle in der Demokratie (2021).

Lea Wohl von Haselberg ist Film- und Medienwissenschaftlerin und promovierte in Hamburg und Haifa mit einer Arbeit über jüdische Spielfilmfiguren im westdeutschen Film und Fernsehen. Sie forscht und lehrt an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Arbeitsschwerpunkte sind die Repräsentation jüdischer Themen in bundesrepublikanischen Diskursen, jüdische Filmgeschichte und (audiovisuelle) Erinnerungskulturen. Zudem ist sie Mitglied im Programmkollektiv des Jüdischen Filmfestivals Berlin | Brandenburg (JFBB).

Jeanine Meerapfel ist seit 2015 Präsidentin der Akademie der Künste. Die Filmemacherin und Drehbuchautorin drehte zahlreiche prämierte Dokumentar- und Spielfilme, darunter der Dokumentarfilm Im Land meiner Eltern (1981) und der Kinofilm Der deutsche Freund (2012). Ihr filmischer Essay Eine Frau behandelt Themen wie Emigration, Erinnern und Vergessen. Er war 2022 auf zahlreichen internationalen Filmfestivals zu sehen und kam im Dezember in die Kinos.

In der Reihe Akademie-Dialog führt Jeanine Meerapfel seit 2017 intensive Gespräche mit jeweils ein oder zwei renommierten Persönlichkeiten aus den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Politik. Ein Schwerpunkt liegt beim Thema Antisemitismus.

Veranstaltungsdaten
Fluchtpunkte der Erinnerung
Akademie-Dialog mit Natan Sznaider, Lea Wohl von Haselberg und
Jeanine Meerapfel
Montag, 30. Januar 2023, 19 Uhr
In deutscher Sprache
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
Eintritt € 6/4, bis 18 Jahre Eintritt frei
Kartenreservierung: 030 200 57-1000 oder ticket@adk.de 
Kartenkauf im Webshop unter www.adk.de/tickets 

Pressekarten können unter 030 200 57-1514 oder per Mail an presse@adk.de reserviert werden.