6.8.2019
Das Jahrhundert des Tanzes
Ausstellung vom 25. August bis 21. September 2019
Akademie der Künste, Hanseatenweg
Erstmals zeigen die Tanzarchive aus Köln, Leipzig, Bremen und Berlin einzigartige Herzstücke aus ihren Sammlungen in einer gemeinsamen Ausstellung. Im Original zu erleben sind die Hexentanz-Maske von Mary Wigman, die von Valeska Gert selbst gefalteten und bearbeiteten Porträtfotografien, die Zugangskarten von Gret Palucca zu den Olympischen Spielen 1936, die Schminkanweisungen Oskar Schlemmers zum Triadischen Ballett, die Werk- und Regiebücher von Dore Hoyer und Johann Kresnik oder die Notationen zu Der Grüne Tisch von Kurt Jooss.
Zu den besonderen Stücken der Ausstellung zählt ebenso die englisch-deutsche Erstausgabe eines der wichtigsten Manifeste des modernen Tanzes aus dem Jahr 1903: Der Tanz der Zukunft von Isadora Duncan. Die Geschichte von Widerstand und Engagement wird am Beispiel der Masken von Jean Weidt erzählt, die Spur des Maskenbildners Erich Goldstaub verliert sich in Auschwitz.
Zu sehen ist auch eine ungewöhnliche Aufnahme von Josephine Baker bei ihrer Ankunft im Jahr 1959 auf dem Zentralflughafen Berlin-Tempelhof. Die Sängerin und Tänzerin besuchte Berlin auf Einladung des Auswärtigen Amtes. Sie sprach unter anderem auf einer Veranstaltung des Bundes der Verfolgten des Naziregimes in der Berliner Kongresshalle im Tiergarten (heute HKW) zum Thema „Für Menschlichkeit – gegen Nationalismus und Rassenhass“.
Ausgangspunkt für die Ausstellunginstallation sind 75 Objekte, die in exemplarischer Form die revolutionäre Geschichte des Bühnentanzes in Deutschland vom Jahrhundertbeginn bis in die 1980er Jahre erzählen. Sie geben mögliche Antworten auf die zentrale Frage des Programms „Was der Körper erinnert“, in welcher Weise eine so körperbasierte und aufführungsgebundene Kunstform wie der zeitgenössische Tanz als kulturelles Gedächtnis, als materielles Erbe unserer Kultur, zu erhalten und zu erinnern ist.
Originale korrespondieren in der Ausstellung mit digitalisierten Fotografien und Filmdokumenten, die den Kontext der Objekte vor allem durch das bewegte Bild erweitern. Auf einer dritten Ebene wird diese Auswahl in einen internationalen Zusammenhang der Tanzmoderne durch 100 fotografische und filmische Dokumente gestellt, um die Kreativität und Wucht der Tanzentwicklungen in Europa, den USA und weltweit anzudeuten.
Eine Tanzgeschichte der Moderne anhand einer Auswahl von Fotos und Filmen zu zeigen, beinhaltet das Risiko einer eingegrenzten Perspektive. Vergangenheit existiert immer nur als Ausschnitt und jede Gegenwart konstruiert ihre eigene Vergangenheit. Vor diesem Hintergrund hat sich das wissenschaftliche Team für den Mut zur Lücke und für einen Weg der subjektiven Tanzerfahrung entschieden.
Eine Veranstaltungsreihe der Akademie der Künste, Berlin.
In Kooperation mit DIEHL+RITTER und der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb und dem Institut Français. In Zusammenarbeit mit Tanz im August und dem Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin. Der Campus wird gefördert im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres – SHARING HERITAGE.
Ausführliche Informationen zum Gesamtprogramm unter: www.adk.de/tanzerbe
Veranstaltungsdaten
Das Jahrhundert des Tanzes
Ausstellung im Rahmen von Was der Körper erinnert. Zur Aktualität des Tanzerbes
Eröffnung: Samstag, 24.8.,18 Uhr, Eintritt frei
Mit Nele Hertling, Johannes Odenthal, Madeline Ritter u.a.
19 Uhr Empfang auf Einladung der Generaldirektion der Regierung Flanderns
20 Uhr Anne Teresa De Keersmaeker: Fase, Four Movements to the Music of Steve Reich, anschließend Gespräch mit Anne Teresa De Keersmaeker und Gabriele Brandstetter, € 28/18
Laufzeit der Ausstellung: 25. August – 21. September 2019, täglich 15–22 Uhr
Eintritt € 8/5, bis 18 Jahre und dienstags Eintritt frei
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 10557 Berlin
Tickets: Tel. 030 20057-2000, info@adk.de, www.adk.de/tickets
Pressebilder online unter: www.adk.de/de/presse
Pressekarten unter presse@adk.de, Tel. 030 20057-1514
Pressekontakt im Auftrag der Akademie der Künste: ARTEFAKT Kulturkonzepte, Damaris Schmitz und Stefan Hirtz, Tel. 030 440 10 686, mail@artefakt-berlin.de