7.6.2009

Alfred-Döblin-Preis 2009 an Eugen Ruge

Der Schriftsteller Eugen Ruge erhält den Alfred-Döblin-Preis 2009. Die Preisverleihung hat heute Vormittag in der Akademie der Künste am Pariser Platz stattgefunden. Neben der Laudatio von Frank Heibert und der Lesung aus dem preisgekrönten Manuskript von Eugen Ruge haben Günter Grass, Karin Kiwus und der letzte Preisträger, Michael Kumpfmüller, Texte von Alfred Döblin gelesen.

Im Wettlesen um den Alfred-Döblin-Preis 2009 wurde gestern im Literarischen Colloquium Berlin Eugen Ruge der Preis zugesprochen. Nominiert waren Volker H. Altwasser, Zsuzsa Bánk, Thomas Hettche, Harriet Köhler, Michael Roes und Eugen Ruge. Die Jury, bestehend aus Cecilia Dreymüller, Christian Döring und Frank Heibert, begründete ihre Entscheidung wie folgt:

„Eugen Ruge, bislang als Dramatiker bekannt, erhält für sein erstes Romanmanuskript „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ den Alfred-Döblin-Preis 2009. Entlang der Geschichte einer kommunistischen Familie von den dreißiger Jahren bis zur Nachwendezeit wird mit Dialogkraft, grimmigem Humor und der kunstvollen Fähigkeit zur episodischen Verdichtung ein großer Bogen deutscher Historie geschlagen.“

Eugen Ruge, 1954 in Sosswa (Ural) geboren, lebt in Berlin. Mathematikdiplom an der Humboldt-Universität zu Berlin; er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Physik der Erde, Potsdam; seit 1985 freier Autor, zunächst Fernsehdokumentationen im Auftrag des DEFA-Dokumentarfilmstudios; später vorwiegend Theater- und Hörspielautor und Übersetzer (Tschechow); zeitweise Gastprofessur an der Universität der Künste Berlin. Verschiedene Theater- und Hörspielpreise, u.a. Schiller-Förderpreis des Landes Baden-Württemberg.

Der Alfred-Döblin-Preis wird alle zwei Jahre für ein unveröffentlichtes Prosawerk verliehen und ist in diesem Jahr zum 17. Mal vergeben worden. Die Auszeichnung wurde von Günter Grass gestiftet und ist mit 15.000 € dotiert. Die Akademie der Künste und das Literarische Colloquium Berlin richten den Preis gemeinsam aus.

Alle Wettbewerbsbeiträge der Nominierten sind auf der Literaturplattform http://www.literaturport.de als kostenlose Hörproben abrufbar.

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