6.7.2021, 15 Uhr
O.E. Hasse-Preis 2021 an Rasmus Friedrich
Die O.E. Hasse-Stiftung vergibt den O.E. Hasse-Preis 2021 an Rasmus Friedrich, Studierender des 3. Studienjahres der Otto Falckenberg Schule, München. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird im jährlichen Wechsel an Studierende der Otto Falckenberg Schule und der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch vergeben, um herausragende Begabungen zu fördern. Die Preisverleihung findet am 13. Juli 2021 im Werkraum der Münchner Kammerspiele statt.
Rasmus Friedrich, geboren 1997 in Marburg an der Lahn, wuchs in Marburg, Schanghai und Potsdam auf. Schon während der Schulzeit machte er erste Schauspielerfahrungen und betreute Kinder- und Jugendtheaterprojekte. Nach dem Abitur arbeitete er als Schauspieler und Theaterpädagoge beim Theater Tempus fugit in Lörrach, bevor er 2018 das Studium an der Otto Falckenberg Schule aufnahm.
Aus der Jury-Begründung von Klaus Völker: „Rasmus Friedrich ist deutlich bewusst, wie und was er spielt. Er vermittelt den Zuschauern in klassischen Rollen, die er zugleich verinnerlicht und ‚ausstellt‘, immer einen besonderen Gegenwartsbezug: als Roller in Schillers Drama Die Räuber, als Mellefont in Lessings Miss Sara Sampson oder als Macbeth in der Bearbeitung der Tragödie Shakespeares von Thomas Brasch. Die außerordentliche Qualität seines Spiels zeigte sich auch in der Art, wie er auf einer Wiese im Englischen Garten einen frühen Text von Marieluise Fleißer gestaltete und den Zuschauenden verdeutlichte, was ihnen in Corona-Pandemie-Zeiten abhandengekommen und was nun Sache sei: ‚Du hast die Aufgabe, einmal klar aus dir herauszustellen, was eigentlich noch da ist.‘ Und auch in der Aufführung 9/26 – Das Oktoberfestattentat der Münchner Kammerspiele und in Anne Habermehls Inszenierung mit dem 3. Studienjahr von Der große Marsch von Wolfram Lotz überzeugte seine ausdrucksstarke Begabung und besondere Befähigung zu intensivem Partnerspiel.“
Der O.E. Hasse-Preis wird seit 1981 von der O.E. Hasse-Stiftung verliehen, die von der Akademie der Künste betreut wird. Die Akademie erfüllt damit das Vermächtnis des Bühnen- und Filmschauspielers Otto Eduard Hasse (1903-1978), den Schauspielnachwuchs zu fördern. Das Auswahlgremium für die Preisvergabe setzt sich aus Mitgliedern des Vorstands der Stiftung zusammen, dem Vorsitzenden Klaus Missbach (Wien) sowie André Jung (Luxemburg), Klaus Völker (Berlin) und Jossi Wieler (Berlin), die zugleich auch Mitglieder der Sektion Darstellende Kunst der Berliner Akademie der Künste sind.
Preisträgerinnen und Preisträger des O.E. Hasse-Preises waren zuletzt Emma-Lotta Wegner und Alexander Wertmann (2020, Berlin), Julia Windischbauer (2019, München), Noah Saavedra (2018, Berlin), William Bartley Cooper (2017, München) und Joshua Jaco Seelenbinder (2016, Berlin).