27.11.2020, 10 Uhr
Akademie der Künste trauert um Günter Nagel
Am 24. November 2020 ist der Garten- und Landschaftsarchitekt Günter Nagel, geboren 1936 in Dresden und Mitglied der Akademie der Künste seit 1982, in Hannover gestorben.
Günter Nagel ließ sich in Dresden zum Landschaftsgärtner ausbilden und studierte Garten- und Landschaftsarchitektur an der Humboldt-Universität in Berlin. Sein Diplom legte er 1961 an der TU Berlin ab. Bis 1970 war er am dortigen Institut für Gartenkunst und Landschaftsbau tätig. Seit dieser Zeit arbeitete er auch als freier Landschaftsarchitekt, zuletzt in Hannover im Büro nsp landschaftsarchitekten stadtplaner, seit 1995 in Partnerschaft mit Christoph Schonhoff. Von 1977 bis 2001 hatte er die Professur für Landschaftsarchitektur an der Universität Hannover inne.
Zu seinem umfangreichen Werk gehören Landschaftsplanungen in Marl, Ratzeburg, Burgdorf, Barsinghausen sowie Freiraumplanungen in Berlin (Kreuzberg, Spandau, Tiergarten) und in Hamburg, Hannover, Celle, außerdem der Kurpark in Bad Lippspringe. Er entwarf die Grünräume zahlreicher Wohngebiete und Bauten und gestaltete die Außenräume für öffentliche Gebäude, Schulen, Krankenhäuser, Verwaltungsgebäude und Gewerbebauten. Über viele Jahre lang begleitete er auch das Kloster St. Marienthal in der Oberlausitz.
Für sein breit aufgestelltes Lebenswerk wurde er 2003 mit dem Friedrich-Ludwig-von Sckell-Ehrenring für Landschaftsarchitektur ausgezeichnet. 2018 erhielt er von der Lenné-Akademie für Gartenbau und Gartenkultur die Lenné-Medaille.
Von 1986 bis 1997 war Günter Nagel Stellvertretender Direktor und von 1997 bis 2006 Direktor der Sektion Baukunst der Akademie der Künste.
Akademie-Mitglied Donata Valentien würdigt Günter Nagel:
„Günter Nagel hat meinen Lebensweg seit dem Studium in Berlin begleitet, mal näher, mal ferner, bis in die Akademie, wo ich in direkter Nachfolge sein Amt als Direktorin übernahm. Er war erst Lehrer, dann Freund und Mentor, immer hilfreich und sehr kollegial. Wegweisend war er in seinem lebenslangen Engagement für unsere räumliche Umwelt, er dachte in langen Zeiträumen und großen Zusammenhängen, sein Œuvre reicht vom Entwurf eines Gartens bis hin zur Entwicklung der Stadt. Er wird mir, der Akademie und der Sektion Baukunst fehlen.“
Die Akademie der Künste trauert um ihr Mitglied.
Jeanine Meerapfel
Präsidentin der Akademie der Künste