27.3.2017, 15 Uhr
7. Akademie-Gespräch
Verwundetes Europa II – Die internen Wunden
Videoaufzeichnung vom 7. März 2017
Diskussionsrunde: Jeanine Meerapfel, Agnieszka Holland, Enrique Sobejano, Cécile Wajsbrot, Nikolas Zirganos; Moderation: Almut Möller (v. l. n. r.). Kamera: Veit Lup, James-A. Wehse, Uwe Ziegenhagen; Schnitt: James-A. Wehse. Eine Koproduktion der Akademie
Frieden und Freiheit sollten die 1957 unterzeichneten Römischen Verträge Europa bringen. Heute suchen populistische Strömungen den Rückzug in die nationale Isolation, Xenophobie wächst, Terrorismus bedroht Menschen und Staaten. Wie können Integrationsformen aussehen, die ein Miteinander stärken – und die Vision eines in der Vielfalt vereinten Europas erhalten?
Im 7. Akademie-Gespräch am 7.3.2017 diskutierte Jeanine Meerapfel, Filmemacherin und Präsidentin der Akademie der Künste, mit Agnieszka Holland, Enrique Sobejano, Cécile Wajsbrot und Nikolas Zirganos über unterschiedliche Perspektiven aus Deutschland, Frankreich, Griechenland, Polen und Spanien. Die Moderation der Reihe hat die Politikwissenschaftlerin Almut Möller übernommen, zurzeit Senior Policy Fellow am European Council on Foreign Relations (ECFR) und Leiterin des Berliner Büros.
Agnieszka Holland: Die Filmemacherin lebt in Polen, den USA und Frankreich. Sie ist Vorsitzende der Europäischen Filmakademie (EFA). Zu ihrem Werk zählen unter anderem die für den Oscar nominierten Filme Bittere Ernte und Hitlerjunge Salomon. Vor wenigen Tagen wurde ihr Film Pokot, der im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale lief, mit dem Alfred-Bauer-Preis für die Eröffnung neuer Perspektiven ausgezeichnet.
Enrique Sobejano: Der Architekt lebt in Madrid und Berlin und unterhält an beiden Orten gemeinsam mit Fuensanta Nieto das Architekturbüro Nieto Sobejano Arquitectos. Zudem lehrt er an der UdK Berlin und ist seit 2016 Mitglied der Akademie der Künste. In der Akademie-Ausstellung „Kultur:Stadt“ (2013) war er mit dem Zentrum für zeitgenössische Kunst in Córdoba vertreten. In Deutschland wurden die Ausstellungsflächen des Kunstmuseums Moritzburg, Halle/Saale, durch das Architekturbüro Nieto Sobejano ausgebaut.
Cécile Wajsbrot: Die Romanautorin, Übersetzerin und Essayistin lebt in Paris und Berlin, zuletzt ist von ihr der Roman Eclipse (2016) auf Deutsch erschienen. Auf der Mitgliederversammlung der Akademie der Künste im vergangenen Jahr schilderte sie ihre Eindrücke von Paris und Frankreich nach den Attentaten: „Place de la République“. Für ihren besonderen Blick auf die deutsch-französischen Beziehungen wurde sie 2016 mit dem Prix de l’Académie de Berlin ausgezeichnet.
Nikolas Zirganos: Der Journalist, Autor und Produzent lebt in Athen. Seit 2012 ist er als Nachrichtenredakteur der griechischen Zeitung Efimerida Ton Syntakton tätig. Als Reporter berichtete er unter anderem über den Untergang des Kommunismus in Osteuropa, die derzeitigen Fluchtbewegungen sowie die Wirtschaftskrise in Griechenland. Ein wichtiger Gegenstand seiner Recherchen ist der illegale Handel mit griechischen Antiquitäten. Aktuell arbeitet er als Koautor an der Filmproduktion We are all Germans.