
Open Studios Drawing for Foxes, Industrial Landscapes & the Unseen
Für die digitalen Open Studios der JUNGEN AKADEMIE präsentieren die Stipendiat*innen Philipp Valente (Baukunst), Nida Mehboob (Film- und Medienkunst) und Jennifer O'Donnell zusammen mit Jonathan Janssens (Baukunst) Einblicke in aktuelle Arbeiten und Themen, an denen sie in den Räumen der Akademie der Künste im Hansaviertel dieses Frühjahr 2021 gearbeitet haben.
In the Shadows of an Industrial Landscape
Philipp Valente nutzte seinen Arbeitsaufenthalt, um seine Forschung zur Ästhetik der Industrielandschaft weiterzuführen. Die Materialität und Struktur von Industriebauten inspiriert Architekt*innen und Fotograf*innen seit jeher. In seiner Arbeit versucht er die architektonischen Mittel herauszuarbeiten und diese als ortstypische Qualitäten zu benennen. Dabei geht es nicht allein um die Feststellung bzw. um die Konservierung dieser Strukturen, sondern um eine logische Fortschreibung und Übersetzung in das heutige Zeitalter, um die kapitalistische Entwicklung des regionalen Strukturwandels zu hinterfragen.
Images of the Unseen
Die Filmemacherin und Fotografin Nida Mehboob entwickelt während ihres Stipendiums ein Fotobuch mit dem Titel Überlebenstipps für Ahmadi in Pakistan. In Bildern, Texten und Archiven setzt sie sich auf sarkastische Weise mit der Verfolgung der Ahmadiyya, einer religiösen Minderheit in Pakistan auseinander. In ihrer Ästhetik ist die Publikation an Survival-Bücher angelehnt und erforscht die Geschichte der Verfolgung und Diskriminierung, welcher diese Gemeinschaft im Alltag ausgesetzt ist. Dadurch, dass die Fotografien inszeniert sind, bleibt die Anonymität der Personen gewahrt.
Drawing for Foxes and Cross-country Skiers
Zeichnungen spielen eine wesentliche Rolle in der kreativen Arbeit der Architektin und Künstlerin Jennifer O'Donnell. Sie beschäftigt sich insbesondere mit dem Medium der Vermessungszeichnung und entwickelt aus diesem vertrauten Mechanismus zur Interpretation der uns umgebenden Welt neue Anwendungen und Ansätze. Als Reaktion auf die besondere Situation während ihres Stipendienaufenthaltes im Lockdown und anlässlich des 100. Geburtstags des Architekten Werner Düttmann, der ihr vorübergehendes Zuhause entwarf, zeichnete sie gemeinsam mit Jonathan Janssens die Räume des Ateliers und ihr Leben darin. Die axonometrische Vermessungszeichnung projizierten sie als animiertes Video auf das Atelierfenster und schafften so einen 3 x 3 m großen Leuchtkasten. Die Projektion, die vom Park aus zu sehen war, zeigte so den Akt des Zeichnens an, der im Inneren stattfand.
Ein Film von Elisabeth Börnicke und Julia Milz © JUNGE AKADEMIE, 2021