17.2.2021

Brecht probt Galilei
Hörbuchpräsentation von Bertolt Brechts letzter Probenarbeit – Livestream am 23. Februar

Rund 100 Stunden Originaltonaufnahmen von Bertolt Brechts letzter Theaterarbeit Leben des Galilei sind im Archiv der Akademie der Künste erhalten. Aus den Mitschnitten hat Stephan Suschke ein Hörbuch erstellt. Die Aufnahmen zeigen den praktischen Brecht: keine Theorie, sondern Lust am Eingreifen, Humor und Sinnlichkeit und in Interaktion mit Schauspielern wie Ernst Busch. Wiederzuentdecken ist mit Leben des Galilei zudem ein Theaterstück von aufblitzender Aktualität, welches die Diskrepanzen von Glauben und Wissen, Wahrheit und Lüge, Erkenntnis und Ideologie thematisiert – sowie die Bedingungen von Forschung in einer Pestzeit.

Am Dienstag, den 23. Februar, präsentiert die Akademie der Künste in einem Livestream auf ihrem YouTube-Kanal (Beginn 19 Uhr) das Hörbuch. Mit dabei sind: Marion Brasch, Thomas Krüger, Luise Meier und Stephan Suschke. Es begrüßt der Direktor des Archivs, Werner Heegewaldt.

Stephan Suschke, der von 1997 bis 1999 am Berliner Ensemble die künstlerische Leitung innehielt und nun Schauspieldirektor am Landestheater Linz ist, traf die Auswahl aus den Audiomitschnitten des Bertolt-Brecht-Archivs der Akademie der Künste und kommentierte diese für die Hörstückfassung. Ein von Joachim Werner erarbeitetes musikalisches Feature verleiht dem Hörbuch eine ganz eigene künstlerische Note.

Brecht probt Galilei. 1955/56 besteht aus drei CDs mit einer Gesamtlaufzeit von 151 Minuten sowie einem 50-seitiges Booklet im Buchformat mit Leineneinband und wurde von dem Berliner Hörbuchverlag speak low produziert. Die Edition erscheint in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung.