1994

Karla Woisnitza

Karla Woisnitza studiert Ende der 1970er Jahre Bühnen- und Kostümbild an der Kunsthochschule in Dresden bei Günther Hornig und arbeitet ab 1980 freischaffend als Malerin und Grafikerin in Ost-Berlin. Die Malerin Erika Stürmer-Alex ist neben Hornig die wichtigste künstlerische Impulsgeberin für Woisnitza. Neben ihren farblich reduzierten Gemälden, Druckgrafiken, Zeichnungen und Collagen realisiert sie das umfangreiche Fresko Sieben Wände (1993–95) für das Universitäts-Klinikum Rudolf Virchow in Berlin. Ihre künstlerische Haltung beschreibt eine Sehnsucht nach Symbolen und erzeugt bei den Betrachtenden ein Innehalten und Eintauchen in eine bildkünstlerische Welt voller Rätsel und Chiffren.

Textbeiträge zur Preisverleihung

„Das Werk von Karla Woisnitza ist in Stilbegriffen nicht zu fassen. Sie bezieht alle Techniken mit ein, von vehementer, spontan gesetzter Farbe über figurative und abstrakte Zeichnung und Collage vornehmlich aus gefundenen Verpackungsmaterialien bis hin zur Konzeptkunst und Installation.“ (Auszug Begründung)

Das Werk von Karla Woisnitza ist in Stilbegriffen nicht zu fassen. Sie bezieht alle Techniken mit ein, von vehementer, spontan gesetzter Farbe über figurative und abstrakte Zeichnung und Collage vornehmlich aus gefundenen Verpackungsmaterialien bis hin zur Konzeptkunst und Installation. Sie vermeidet radikal, auf eine Ausdrucksmöglichkeit festgelegt zu werden. Für sie zählt das Abenteuer des künstlerischen Weges, dem alle Verfahren offen sein müssen. Diese Vielseitigkeit ist das genaue Gegenteil von Orientierungslosigkeit. Die grundlegend analytische Haltung ihrer künstlerischen Herangehensweise ist das entscheidende Charakteristikum, das ihre gesamte Arbeit bestimmt.

Dabei befragt sie auch bereits erprobte Ausdrucksverfahren, wendet sie und gewinnt ihnen völlig neue, lebendige Qualitäten ab. Dabei kommt dem Prozessualen des Kunstwerks besondere Bedeutung zu, ist oft der Herstellungsprozess selbst das Thema ihrer Kunst. Er vollzieht sich im Dialog mit den verwendeten Materialien bzw. der benutzten Bildtechnik. Insofern sind die Arbeiten von Karla Woisnitza abstrakt und ganz konkret zugleich.

Jörn Merkert

Der Jury gehörten an: Jörn Merkert, Arno Mohr und Lothar Reher